Thüringens Verfassungsschutzchef fordert Hintertüren in Krypto-Messengern

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  • Der nächste der Verbrecherbande der Angst vor unkontrollierter Kommunikation des zu kontrollierenden Pöbels hat. Sobald erste Gerüchte einer Hintertür ruchbar würden, werde ich auf OpenSource Alternativen wie tox ausweichen. Niemand hat das Recht meine Kommunikation zu überwachen. Erst recht nicht die ständig in Skandale verwickelten und beim Lügen ertappten Schmarotzer in den Behörden. Und dieses Recht geben "sie" mir nicht, das NEHME ich mir. Einfach so.

    "no space left on device" "kein Weltraum links vom Gerät"

    Einmal editiert, zuletzt von Ingenuus (5. Februar 2016 um 13:58)

  • auf die Gefahr hin mich zu wiederholen:

    Ich fordere Kondomverbot, da nur Ehebrecher Kondome verwenden und "wer keine Krankheit hat, braucht auch keine Kondome"

    Im Ernst: Das wird nie aufhören mit diesen Forderungen... da redet einfach mal wieder der Blinde über Farben...

    Update da restlicher Post irgendwie gefehlt hat.

    Er scheint aber noch der Einäugige unter den Blinden zu sein: "Ein Verbot verschlüsselnder Messenger verlangt er explizit nicht, "niemand fordert das". Ein möglicher Zugriff darauf dürfe nicht uferlos möglich sein, sondern müsse auf einzelne Daten bestimmter Personen beschränkt bleiben und wirksam kontrolliert werden."

    Das ist zumindest mal eine "gemäßigte" Forderung. Es wird irgendwann mal einen Kompromiss geben müssen analog Hausdurchsuchung, dass in berechtigten Ausnahmefällen ausgewertet werden kann, ohne dass die Sicherheit der anderen darunter leiden muss. Und massenhafte Auswertung darf sowieso nicht möglich sein.

    Aber dieses Statement: "Außerdem erklärte er, dass es konkrete Beispiele dafür gebe, dass verschlüsselte Kommunikation Ermittlungen behindert hat. Genaueres könne er dazu aber nicht sagen". Es gibt bestimmt auch öffentliche Orte wie Kneipen die auch nicht 24/7 abgehört werden dürfen, da sagt man aber auch nicht "Es gibt konkrete Beispiele dafür, dass öffentliche Orte Ermittlungen behindern".

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    Einmal editiert, zuletzt von dummabua (5. Februar 2016 um 18:05)

  • Ich will auch etwas positives Beitragen. Das Interview mit dem thüringischen Verfassungsschutzpräsidenten Stephan J. Kramer beweist, dass Verschlüsselung funktioniert. Die von Threema ganz wunderbar, da Threema explizit angesprochen wird. Oder wie die „Kraftzeitung“ so schön formulierte: Der Thüringer Verfassungsschutz macht Werbung für Threema.
    Und es zeigt ganz klar dass die politischen Protagonisten entweder zu doof sind, um Verschlüsselung zu verstehen. Oder, was im Fall des nicht auf den Kopf gefallenen Herrn Kramer, wahrscheinlicher ist, bewusst mal wieder die Wähler einlullen wollen damit die sich keine Sorgen machen, obwohl er genau weiß, dass es so etwas wie einen „sicheren Zugang nur für Behörden” nicht geben kann. Wer aber im Jahr 2016 noch Sätze wie „Es gibt klare Regelungen, wann wir Gespräche, Briefe oder Internetkommunikation von Extremisten überwachen dürfen.“ von sich geben kann, ohne in schallendes Gelächter auszubrechen, ist ein derart abgewichster Lügner dass man, wenn Herr Kramer „Guten Morgen” sagt, nachschauen sollte, ob es nicht dunkel wird. Was ist nun das Positive daran? Zwei Blogbeiträge von Matthew Green, die darlegen, warum es Verschlüsselung nur zu 100% gibt. Oder gar nicht. Für niemanden. Auch nicht für die Juniper Router im FBI. Oder den Rechner von Herrn Kramer.

    http://blog.cryptographyengineering.com/2015/07/a-hist…-backdoors.html
    http://blog.cryptographyengineering.com/2015/12/on-juniper-backdoor.html

    "no space left on device" "kein Weltraum links vom Gerät"

    Einmal editiert, zuletzt von Ingenuus (5. Februar 2016 um 21:22)


  • ...obwohl er genau weiß, dass es so etwas wie einen „sicheren Zugang nur für Behörden” nicht geben kann.

    Mal angenommen es gäbe eine Backdoor für Ermittler. Wie läuft so etwas dann konkret ab? Gehen wir mal nicht von pauschaler, sondern zielgerichteter Überwachung mittels Backdoor gegen Terrorismus aus. Man bräuchte zu allererst mal einen Verdächtigen, dessen Endgerät bzw. Kommunikation man mittels Backdoor ausspähen möchte. Wenn ich aber die Person bereits soweit identifiziert habe, dass ich weiss wessen Gerät ich "verwanzen" muss, kann ich diese auch mit anderen (wirksameren Mitteln) weiter im Auge behalten. Seine Bombe baut er nämlich nicht in Threema und er zündet sie auch nicht in Threema sondern im echten Leben. Eine 24 Stunden Überwachung durch Polizisten bietet hier wohl mehr Erkenntnisse und Präventionsmöglichkeiten. Dafür bräuchte man aber entsprechendes Personal. Womit wir beim wahren Grund für die ständigen Überwachungsforderungen angelangt wären... :-/

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  • Eine 24 Stunden Überwachung durch Polizisten bietet hier wohl mehr Erkenntnisse und Präventionsmöglichkeiten. Dafür bräuchte man aber entsprechendes Personal. Womit wir beim wahren Grund für die ständigen Überwachungsforderungen angelangt wären... :-/

    Fast richtig. Du denkst es fehlt einfach an den Möglichkeiten? Nein, darum ging es nie. Der Sinn und Zweck der lückenlose Überwachung und Kontrolle der Bürger, ist: die lückenlose Überwachung und Kontrolle der Bürger. Der Staat schützt sich zuerst einmal selbst. So wie es jeder Parasit tut. Der Schutz der Bürger ist lediglich das was drauf steht. Damit du glaubst sie hätten einen Zweck der dir dient? Oder denkst du der Verfassungsschutz würde in der NSU Affäre und in der NPD nicht viel tiefer drinstecken als man ohnehin anhand der Gerichtsverfahren und bekannten Akten schon öffentlich zugeben musste?

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingenuus (6. Februar 2016 um 09:14)

  • Fast richtig. Du denkst es fehlt einfach an den Möglichkeiten? Nein, darum ging es nie. Der Sinn und Zweck der lückenlose Überwachung und Kontrolle der Bürger, ist: die lückenlose Überwachung und Kontrolle der Bürger. Der Staat schützt sich zuerst einmal selbst. So wie es jeder Parasit tut. Der Schutz der Bürger ist lediglich das was drauf steht. Damit du glaubst sie hätten einen Zweck. Oder denkst du der Verfassungsschutz würde in der NSU Affäre und in der NPD nicht viel tiefer drinstecken als man ohnehin anhand der Gerichtsverfahren und bekannten Akten schon öffentlich zugeben musste?

    So tief verwurzelt und weitreichend (hier stand erst das Wort "verschworen" - hab ich aber dann doch umgeschrieben) wie du sehe ich das nicht. Ich denke der Grund ist einfach, dass sich durch diese Techniken super Personal einsparen lässt und zwar nicht im Bereich Terrorismus (wofür/wogegen die Techniken wie auch die VDS oder Kennzeichenerkennung immer wieder ins Spiel kommen) sondern eher im alltäglichen Bereich: Drogendeals, illegale Downloads, Beleidigung, Betrug und so weiter. So hat jeder seine Meinung zu den Gründen.

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  • @"dummabua" ich denke es ist ein Mittelweg von Einsparungen der Ressourcen und dem offen halten der Möglichkeit jeden nach belieben unter die Lupe zu nehmen.
    Doch diese Regeln die es da gibt - und ich denke sie existieren - finden kaum Anwendung. Vermutlich reicht da schon ein kleiner Verdacht um Gespräche oder Verläufe zu bespitzeln, denn es geht immer über Drogen deals etc hinaus - und wenn die Tür schon mal offen ist kann man sie auch bei kleineren Delikten anwenden.
    Und da kommen wir auch zur Relevanz vom Bespitzeln in Messengern. Denn die Leute bauen oder zünden in Threema keine Bomben, aber sie besprechen vielleicht wo das gemacht werden soll, wer welche Teile kauft etc und das ist bei einer 24h Beobachtung schwerer zu ermitteln.

    Sollte eine Bespitzelung wirklich nur bei akutem Verdacht stattfinden und nur zwischen den relevanten Personen und kein Mangel der allgemeinen Sicherheit geben lebten wir zwar in utopia aber dann hätte ich da gar nichts gegen.
    Aber da wie ingenuus schon sagte nur 100% oder gar nicht geht nehme ich die 100%.

    Hoffe mein Gedankengang war einigermaßen nachvollziehbar!? :)


  • Sollte eine Bespitzelung wirklich nur bei akutem Verdacht stattfinden und nur zwischen den relevanten Personen und kein Mangel der allgemeinen Sicherheit geben lebten wir zwar in utopia aber dann hätte ich da gar nichts gegen.
    Aber da wie ingenuus schon sagte nur 100% oder gar nicht geht nehme ich die 100%.

    Hoffe mein Gedankengang war einigermaßen nachvollziehbar!? :)

    Ich denke es hätte niemand etwas dagegen, dass bei bestimmtem Verdacht und unter Beachtung aller Rechte des jeweiligen eine geregelte Beobachtung statt finden würde - Utopia wie du sagst. Das große Problem von den Leuten die sich hier im Forum herumtreiben ( :P ) ist doch dass die "Lösungsansätze" zu diesem Thema alle zu pauschal sind und jeden Nutzer pauschal kriminalisieren und weit übers Ziel hinausschießen würden. Ich nehme auch die 100% :cool:

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  • Zitat


    Thüringens Verfassungsschutzchef Kramer verlangt Hintertüren

    Kritik an Thüringens Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer: Er hat nach Hintertüren in Verschlüsselungstechnik verlangt. Netzpolitiker und Datenschützer hingegen bestehen auf der Verschlüsselung als digitaler Selbstverteidigung.

    Thüringens Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer ist erst wenige Wochen im Amt. Doch mit seiner Forderung nach staatlichen Werkzeugen zum Aushebeln von Verschlüsselungstechniken im Internet hat er nun scharfe Kritik aus den Reihen der rot-rot-grünen Regierungskoalition in Erfurt provoziert.

    Quelle und vollständiger Artikel: golem.de, http://www.golem.de/news/verschlue…602-119114.html


  • Wann diese Leute geboren wurden spielt keine rolle.
    Dieses Politikerpack begreift es einfach nicht das dies sowie die VDS nichts bringt.


    Da sind zwei plausible Möglichkeiten:
    1. Die Dienste sind völlig hilflos weil überfordert und bekommen ihre Arbeit nicht zufriedenstellend getan, daher sucht man nach Ausflüchten und Schuldigen.
    2. Es geht nicht um T.Bekämpfung (den einige Staaten ja mitschufen), sondern um die Überwachung und Kontrolle der Massen.

    Einem einfachen Politiker fehlt es, um das zu beurteilen, entweder an entsprechenden Kontakten oder Fachkompetenz.

    Einmal editiert, zuletzt von Anton (13. Februar 2016 um 14:43)