Beiträge von Der Milan

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    Ich habe Threema schon seit längerem mit vier verschiedenen IDs gleichzeitig auf demselben Handy laufen: Threema "Normal" und Libre im "normalen" Profil und dann - mit Shelter geklont - auch noch einmal "Normal" und Libre im Arbeitsprofil. Diese beiden Profile hat jedes Android-Handy schon seit Jahr und Tag.

    Wir bräuchten also in jedem Fall eine Fehlermeldung (wie bei Threema-Anrufen "Anrufe sind auf dem Zielgerät deaktiviert")?

    Ideal wäre das, aber nötig ist es eigentlich nicht: Der Auftrag muß ja nach dem Wortlaut der Vorschrift von jemandem kommen, mit dem man schon in Geschäftsverbindung steht. Da hatte man als Auftragnehmer also durchaus die Gelegenheit zu sagen, daß man Sprachnachrichten blockiert hat. Für den Zugang einer Erklärung nach § 130 Abs. 1 BGB ist nämlich nicht entscheidend, ob der Empfänger sie tatsächlich zur Kenntnis genommen hat, sondern ob die Möglichkeit zur Kenntnisnahme bestand: Die Einlegung in den Hausbriefkasten zu einer Zeit, zu der man üblicherweise die Leerung erwarten darf, genügt also. Ist die Sprachnachricht blockiert, gibt es schon keinen Zugang - es gibt, übertragen auf das Beispiel, überhaupt keinen Briefkasten. Wird die Nachricht "nur" nicht abgehört (der Briefkasten also nur nicht geleert, der Brief nicht geöffnet), kann ein Gericht das dem Auftragnehmer evtl. doch auf die Füße schmeißen. Zumal dann, wenn der Auftraggeber belegen kann, daß er trotz anderslautender allgemeiner Ansage sich doch einmal irgendwann hat "bequatschen" lassen, eine Sprachnachricht abzuhören. Entgegenkommen wird bestraft! Die Verhinderung des Zugangs ist also viel rechtssicherer als nur die Mitteilung, man werde nicht abhören.

    Ob man eine Sprachnachricht abhört entscheidet man selbst. Diese werden auch nicht automatisch abgespielt. Daher erscheint mir so eine Idee als ziemlicher Unfug. Das einzige, was einen "so richtig überfallen kann", sind doch Sprachanrufe, welche genau deswegen deaktivierbar sind.

    Der Milan Hängt deine ID vielleicht an einer Berliner Litfaßsäule mit "Bitte sprich mir aufs Band"? 🤣 Mich verstehen Menschen, denen ich sage, was ich mit Sprachnachrichten mache. 🤷🏼‍♂️

    Sehr "schlauer" Beitrag. Mache das mal beruflichen Bereich, ich vertrete dann Deinen Auftraggeber, dessen Sprachnachricht Du nicht abgehört hast, als Kläger gestützt auf § 362 HGB. Freue mich schon drauf!

    § 362 HGB - Einzelnorm

    Das Thema schiebe ich hier nochmal hoch, weil mich die kontinuierlich steigende Zahl von Sprachnachrichten erheblich nervt. Ich habe weder Lust, ständig ein Headset zu tragen, noch ständig auf die Toilette zu rennen, nur um in Ruhe Sprachnachrichten abzuhören (weitere Details erspare ich den anderen Forenten). Geschriebenes lese ich mindestens zwanzigmal schneller als eine Sprachnachricht. Und bei vielen Sprachnachrichten sage ich mir oft genug in Gedanken, daß sie wohl erst gar nicht geschickt worden wären, hätten die Verfasser ihr Gestammel in Schrift umsetzen müssen und hätten gelesen, was sie da erzählen...

    Um es klar zu sagen: Die Kontakte blockieren ist keine Alternative. Ich will keine Sprachnachrichten haben (und wäre auch nicht böse, wenn die Blockade nur um den Preis funktionieren würde, daß ich überhaupt keine Dateien erhalte, entweder überhaupt nicht oder, besser, von einzelnen Kontakten).

    Dann enttäusche ich Dich mal, ecosviszero . Auf Twitter gab's kürzlich das vom Team Threma zum Thema: Beim iPhone sei man schon weit, mehr zum Ende des Jahres.

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    Wie kommst Du darauf, dass es legale Keys waren? Es handelte sich eben um Raubkopien.

    Das ist zwar nicht schön, gibt Dir aber noch lange nicht das Recht, selbst gegen geltende Gesetze zu verstoßen.

    Nun mal Halt: Das Unternehmen, von dem ich schrieb, bewarb die Keys ausdrücklich als legal, führte auch Urteile an, daß das so wäre, etc., und über das Unternehmen wurde auch in der einschlägigen Presse berichtet, daß es sozusagen das "weiße Schaf" wäre. Wer dort kaufte, konnte, wenn er etwas recherchiert hatte, davon ausgehen, daß der Erwerb in Ordnung wäre.

    Strafbar macht man sich aber nur, wenn einem Verschulden vorzuwerfen ist, entweder Fahrlässigkeit oder Vorsatz. Vorsatz ist definiert als Wissen und Wollen. Wenn ich also ausdrücklich einen legalen Key erwerben will, dann handele ich also schon nicht vorsätzlich, von den illegalen Vervielfältigen wußte auch niemand. Fahrlässig handele ich, wenn ich bei üblicher Sorgfalt erkennen kann, daß etwas nicht in Ordnung ist. Das war in dem konkreten Fall bei den meisten Erwerbern nicht der Fall. Damit ist der Erwerb des Keys in den meisten Fällen zwar rechtswidrig gewesen, aber nicht strafbar.

    Bei Raubkopien von Filmen oder von Musik (wir kennen alle das Beispiel Mega von Kim Dotcom) muß man in der Regel davon ausgehen, daß es Raubkopien sind, da gibt es von den Anbietern keine Urteile von gewonnenen Prozessen und keine positive Presse. Da muß ich sehr stark damit rechnen, daß mein Erwerb illegal ist - und das nennt sich dann sogar "bedingter Vorsatz" (Merksatz: "Mir doch egal!" im Gegensatz zur gröbsten Fahrlässigkeit : "Et hätt noch immer jot jejange").

    Jura-Seminar Ende.

    Das Ding ist doch alt. Einfach die Rechnung ansehen: Aus dem Jahr 2020. Früher gab es in der Tat einen offen im Internet agierenden Anbieter, der damit warb, legal "gebrauchte" Keys (erworben z.B. aus Unternehmensinsolvenzen etc.) weiterzuveräußern. Der ging dann (ich meine, das wäre 2020 gewesen) in die Insolvenz, und im Rahmen der Insolvenz wurde dann festgestellt, daß die Keys nicht "gebraucht", sondern illegal vervielfältigt waren... Über den Insolvenzverwalter wurden dann die Urheberrechtsinhaber informiert (dafür wird's wohl auch eine richterliche Anordnung gegeben haben), und so wurden dann die Käufer mit Forderungen und Verfahren überzogen.

    Das baden-württembergische Kultusministerium hat einen neuen Kanal gestartet:

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    und

    2022-06-01 Start Threema-Messenger-Service des Kultusministeriums

    Die BW wird schon wissen, warum sie auf einen eigenen Messenger setzt (auch wenn Threema sicherlich preiswerter zu haben wäre). Wenn ich zu Wire schon lese: "auf dem Signal-Protokoll basierende Ende-zu-Ende-Verschlüsselung", dann habe ich da gleich ganz wenig Vertrauen.

    Messenger: Bund testet Wire in 60 Behörden, Bundeswehr will Eigenbau - Golem.de
    Während 60 Bundesbehörden Wire als Messenger testen, will das Verteidigungsministerium lieber seinen Bwmessenger in den Behörden etablieren.
    www.golem.de

    Hier ist der Tweet von Threema selbst:

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    Ein neuer Vergleich von Threema mit Signal.

    Fazit: "Overall, both offer the latest and greatest security features, but it all comes down to what you need. Don't forget that none of the features matter if your contacts don't want to pay for Threema."

    Geiz ist geil. :evil: :evil: :evil:

    "Threema ist dasselbe wie Wasndreck, hält aber den Datenschutz und die DSGVO ein".

    Das wäre unfassbar teuer was du da möchtest.

    Ich schlage mich hier auf die Seite von Tristan : Auch meine Erfahrung ist, daß es schwierig ist, Threema an den Mann zu bringen:

    - "Kenne ich nicht.", ist noch der einfachste Einwand, nur darauf beziehst Du Dich, schlingo

    - "Nicht noch eine App! Ich habe schon WhatsApp und Signal (bzw. Telegram)." - Das ist der zweithäufigste Einwand.

    - "Hatte ich mal. Hat außer Dir aber doch sonst niemand. Und man muß bei jedem neuen Handy die Lizenz neu kaufen." - Das ist tatsächlich der meistgehörte Einwand.

    Threema reagiert darauf aber fast gar nicht. Der "Safe" wird nicht offensiv beworben, und ich weiß gar nicht - wenn man Threema das erste Mal einrichtet, ist der Safe immer noch "Opt-in"? Richtig wäre "Opt-out".

    Wenn ich mir ansehe, wer von dem AGB-Desaster von WhatsApp vor ca. 15 Monaten am meisten profitiert hat, dann war das eindeutig Signal, unglaublich, wieviel Zulauf Signal seitdem hatte und hat. Werbung, die "unfaßbar teuer" gewesen wäre, f09fa681 , mußte Signal gar nicht machen. Die haben einfach ein paar kunterbunte Halbwahrheiten, die aber gut klingen (Stichwörter: "spendenfinanziert", "gemeinnützig") mit "kostenlos" und "sicher" kombiniert, dafür haben sie ein paar Pressemitteilungen versandt, ein paar "Tester" instruiert, wie der Test ausfallen muß, und das war's. So macht man das im modernen Marketing. Das ist es, was Threema echt fehlt; das beginnt, daß es z.B. Threema bei Twitter nur auf Englisch gibt! Nicht jeder will alles nur auf Englisch lesen! Schon gar kein Franzose, kein Spanier und kein Pole.

    Es gibt auch Zusammenschlüsse von Anbietern besonders sicherer Software bzw. europäischer Software (außer Telegram ist Threema doch der einzige etablierte Messenger, der nicht aus Amerika kommt) - wo beteiligt sich Threema? Sehe ich nicht. Der beste Beitrag aus letzter Zeit war der Deal mit der Schweizer Armee. Nun ja, denkt sich da aber doch jeder, es ist eben die Schweizer Armee. Es ist nicht die Armee der Franzosen, auch nicht die der Italiener...

    Kurz: Beim Marketing von Threema hapert es IMHO erheblich, nach wie vor. Und das geht auch ohne teure Fernsehwerbung.