Beiträge von Kenny_Butters

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    Hallo :)

    soso, Du hast also Einblick in die internen Abläufe bei Threema. Die Mitarbeiter werden sich über Dein Kompliment freuen, dass sie nur Däumchen drehen. Wir hatten das Thema ja hier schon öfter. Die Realisierung ist aufgrund der technischen Gegebenheiten bei Threema ganz offensichtlich nicht so trivial wie bei Wasndreck, das keinen Wert auf Datenschutz legt. Ich brauche definitiv keine quick & dirty Lösung, die die Sicherheit untergräbt. Ja, das lange Warten ist schmerzhaft, aber für eine saubere Lösung wohl unvermeidbar. Und den Vorwurf des Herumdümpelns finde ich schon eine Frechheit gegenüber den Mitarbeitern bei Threema. Wenn Du so schlau bist, mach es doch besser und schneller.

    Gruß Ingo

    Nichts davon steht so in meinem Beitrag. Über die Gründe habe ich mich nämlich überhaupt nicht ausgelassen. Im Hinblick auf das Ergebnis ist es aber dennoch richtig, da Threema seine eigene Deadline inzwischen schon fast zwei Jahre gerissen hat. Unterstellungen sind nicht besonders fruchtbar für einen konstruktiven Dialog. Sowohl Whatsapp als auch Signal hatten die Aufgabe MultiDevice bei gleichzeitiger Ende-zu-Ende-Verschlüsselung umzusetzen. Das ist alles andere als trivial und gerade Signal wollte ich nicht unterstellen eine dreckige Lösung entwickelt zu haben.

    Warum soll sich Threema denn selbst kaputt machen, indem es andere Messenger klont?

    Es gibt doch alles, was manche hier unbedingt brauchen, nur eben nicht bei Threema.

    Schon mal gesehen, dass Threemas Alleinstellungmerkmale auf sehr innovativen Sicherheitsmerkmalen liegen, dazu noch sauber implementiert?

    Es soll sich 0815 kaputt Featuren, um dann doch nicht genutzt zu werden?

    Threema übernimmt doch ständig Funktionen anderer Messenger. Sprachnachrichten, Medienübersichten, Telefonfunktion, Videofunktion, Teilenfunktion, etc. Nichts davon hatte Threema zuerst. Das ist auch pragmatisch sinnvoll und von der Mehrzahl der User wohl absolut gewollt. Die Frage ist doch nicht, ob Threema Funktionen kopiert, sondern welche. Es gibt Argumente dafür diese Grenze bei einer Story-Funktion zu ziehen, aber auch welche dagegen. Eine Story-Funktion macht eine App aber sicherlich nicht gleich zu einem SnapChat Klon. Siehe auch Signal.

    Das ist hier doch aber im Grunde wieder die alte Diskussion darüber, was ein Messenger nun eigentlich können muss.

    So eine Story-Funktion ist ja nun eigentlich nicht Aufgabe einer Anwendung, die sich als Messenger versteht; eigentlich genauso wenig, wie z.B. eine Telefoniefunktion (die man aber dennoch eingebaut hat).

    Persönlich bin ich eigentlich ein Freund der Unix-Philosophie: Jede Anwendung sollte genau einen Zweck beherrschen, diesen dann aber so gut wie möglich. Aufgrund dieser Logik bin ich eigentlich ein Gegner dieser Featureitis, immer möglichst viele Funktionen in eine Anwendung einzubauen und bin eher dafür sowas in andere Anwendungen auszulagern.

    Ich sehe das doch sehr anders, gerade in Zeiten, in denen RAM und Speicher keine knappen Ressourcen mehr sind. Ich bin kein Fan von einer zu mikroskopischen Zerstücklung. Es sollte sich selbstverständlich mindestens im weiteren Sinne dem Thema Kommunikation/ Messaging zuordnen lassen. Dafür erfüllt eine Story-Funktion durchaus die Voraussetzungen, zumal niemand eine Single Purpose App nutzen würde, die nur Stories anzeigt. Eine Bezahlfunktion, wie Signal sie implementiert hat, empfinde ich als Fremdkörper.

    Wenn die Features fehlen, welche "must-haves" gäbe es denn, bei denen ihr mit voller Überzeugung sagen könntet, dass ihr einen signifikanten Teil der Adressbuchs zu Threema bekommt?

    Die meisten "Fehler" wurden hier sicherlich in der Vergangenheit begangen. Fehler deshalb in Anführungszeichen, weil ich von außen nicht beurteilen kann, ob es sich um strategische Fehlentscheidungen handelt, oder etwa Threema nachvollziehbarer Weise viel weniger Ressourcen hat als US Unternehmen, die mehrere hundert Millionen in einer Finanzierungsrunde einsammeln können. Im Falle von Whatsapp noch mit einem sehr starken Mutterkonzern. Ich würde das nur mal etwas anreißen: Als Whatsapp an Facebook verkauft wurde, gab es ein gewisses Momentum. Viele sind zu Threema gewechselt, wenigstens in Europa. Damals hätte eine gewisse Chance bestanden sich europaweit als großer Player zu etablieren, aber die Entwicklung von Threema war zu stagnativ. Ich hätte vermutlich auch wieder Leute ins Boot holen können, wenn MultiDevice, wie ursprünglich angekündigt, bereits 2021 am Start gewesen wäre. Damit wäre man Whatsapp voraus gewesen. Tatsächlich dümpelt die Entwicklung bis heute eher dahin. Solche verpassten Gelegenheit lassen sich nicht wieder aufholen.

    Gleichwohl gibt es Features, die Threema zugänglicher machen würden. Allen voran die Story-Funktion. Die ist hier ganz bestimmt nicht beliebt und ich mag sie auch nicht sonderlich, aber Menschen wollen sie nun mal. Sie könnte gerne deaktivierbar sein. Die Jugend ist nun mal häufig bzw. sogar immer Vorreiter, was neue Apps angeht. Heutzutage will aber selbst Tante Erna Bilder aus ihrem Garten mit den Freunden teilen. Threema soll natürlich nicht das neue SnapChat werden. Der Markenkern ist wichtig und mir geht es nicht darum, dass völlig absurde Features ständig Einzug halten und Threema da sogar noch voran geht. Eine globale Suche gibt es bei Threema auch nicht. Nur spezifisch nach Chat, warum auch immer. MultiDevice, Gruppenvideoanrufe auf allen Plattformen und eine Löschfunktion sind darüber hinaus wichtig. Ob Threema daran arbeitet oder nicht , interessiert die Kumpels herzlich wenig. Es muss halt verfügbar sein. Die Lösch- und Editiertfunktion empfinde ich auch als wichtig. Es gibt eben schusselige Leute, die mal Nacktfotos in Firmengruppen posten oder betrunken ihren Crush anschreiben. Nur weil sich dich das dann nicht auf CIA-Niveau tilgen lässt, ist es trotzdem für viele ein Mittel, um das schlimmste zu verhindern. Auch da sehe ich mich selbst nicht, weil ich mich eher als überkontrolliert empfinde und keine Probleme mit der Impulskontrolle habe. Das gilt aber halt nicht allgemein

    Da sind wir natürlich erst mal bei Parität und das würde nicht die Menschen in Scharren zu Threema treiben. Der Kuchen auf dem Messenger-Markt ist weitgehend verteilt. Es würden aber vermutlich viel mehr Leute bei Threema bleiben, die sich die App wegen einer bestimmten Person installiert haben.

    Kannst du das belegen?

    Eine Empfindung ist ja erst mal keine Realität. Ich kann aber demnächst mal Twitter bzw. X durchkämen nach alten Aussagen dazu. Es ist aber ebenso möglich, dass ich das hier im Forum gelesen habe und das gar nicht von offizieller Stelle kam. Es wurde als ein extrem theoretischer Angriffsvektor abgetan, der so viele Voraussetzungen hätte, dass man sich praktisch damit zu beschäftigen brauche. Das ist dann doch etwas grotesk für einen Messenger, bei dem die Sicherheit im Zentrum steht und der sich "der sichere Messenger" auf die Fahne schreibt.

    "Threema describes in their cryptography whitepaper, why PFS would not add much security, but would mean much effort." Das ist eine Aussage, die ich gerade bei Twitter gefunden habe. Mir fehlt aber leider gerade etwas die Zeit mich dort tiefer einzugraben und meine Erinnerungen zu verifizieren bzw. zu falsifizieren.

    @JonnyDee Ich kann dich durchaus verstehen. Ich nutze Threema inzwischen seit es exklusiv für iOS verfügbar war, also schon sehr lange. In der ganzen Historie, gab es gefühlt Momente, in denen Threema sich hätte als größerer Messenger neben Whatsapp etablieren können. Neben dem Preis, was ich grundsätzlich für ein gutes Geschäftsmodell halte, spielt sicherlich die Trägheit der Entwicklung eine Rolle, dass das nie passiert ist. Andere Features werden völlig abgelehnt, siehe löschbare Nachrichten. Ich bin mir auch nie ganz sicher, ob das dann eine tatsächlich philosophische Haltung ist, die diese Features verbietet oder das eher vorgeschoben ist, weil die Architektur zu stark verändert werden müsste. Bei PFS habe ich das jedenfalls so empfunden. Jahrelang wurde es als unnötig abgetan und kam dann mit der neuen Architektur doch.

    Es ist auf jeden Fall absolut richtig, dass eine Messenger App davon lebt, dass möglichst viele meiner Kontakte dort sind. Erreicht man ausschließlich Leute wie mich, also Sheldon Cooper und seine Crew dort, wird er in einer Nische bleiben. Bei aller Sympathie für Threema, gefällt mir die Entwicklung auch nicht, dass Threema bei den Features immer weiter abgehängt wird und damit immer unzugänglicher für eine breite Masse. Das war zu Beginn noch ganz anders. Ich habe inzwischen akzeptiert, dass dieser Punkt wohl nicht mehr kommen wird, denn die Kluft wird schließlich zunehmend größer. It is what is. Vor 10 Jahren hätte mir gewünscht, dass mein Hauptmessenger werden wird. Über die Jahre sind aber mehr Leute abgesprungen als neu dazu gekommen. Inzwischen nutze ich Threema mit ein paar Geeks und einer sehr engen Bubble. Den missionarischen Eifer hab ich irgendwann abgelegt, weil letztendlich sowieso die meisten früher oder später von Threema verschwunden sind. Spätestens, wenn die ein neues Telefon aufsetzen und merken, wie selten sie die App verwendet haben.

    "It's done when it's done" hätte ich kommunikativ sicher besser gefunden als eine 1,5 Jahre gerissene Deadline. Däumchendrehen und Unlust halte ich auf für Unsinn, zumal ja regelmäßig Updates erscheinen und auch kleinere Änderungen müssen getan werden bzw. werden von vielen Usern sogar wichtiger empfunden als MultiDevice. Ich hab nur selbst nicht die Lust mich in so Krücken einzuarbeiten, wie TechPreviews, die stark beschnitten sind und TestFlight voraussetzen. Ich will einfach ein finales Produkt haben. Die Stanze "Weil es so krass sicher ist, muss es auch krass lange entwickelt werden", erscheint mir auch nicht zu hundert Prozent einsichtig, auch wenn es ein Teil der Antwort sein mag. Ich freue mich jedenfalls auf Multidevice, das hoffentlich noch dieses Jahr kommt. Überspitzt gesagt: Bei Threema bin ich mir nie sicher, ob ich überhaupt noch lebe, bis die App auf meinem Wunschstand sein wird :D

    Der Multi-Device-Support war ursprünglich bereits für 2021 angekündigt. Ich hab das damals schon für viel zu ambitioniert gehalten, Whatsapp hatte immerhin auch seine liebe Mühe das umzusetzen mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Dass man allerdings so weit verfehlen würde, hätte ich dann auch nicht gedacht. Gerade unter iOS ist das ärgerlich, weil sich dort die Webvariante schon längst nicht mehr sinnvoll nutzen lässt.


    Quelle: https://stadt-bremerhaven.de/threema-2021-m…unterstuetzung/

    Verstehe nicht so recht, was du mir damit sagen willst. Ich bin hier privat unterwegs. Da sich die Priorisierung der Apps, wenn auch relativ unwahrscheinlich, jederzeit ändern könnte, wird es sicher nicht in den FAQs landen. Nebenbei: Threema muss sich dazu ja auch nicht offiziell äussern. Es war mein persönliches Begehren, den Mythos zu entkräften.

    Wie sagt der Ami: Man muss sterben und Steuern zahlen. Klar muss Threema das nicht und im FAQ wäre das sicher auch nicht gut aufgehoben aus meiner Sicht. Ich würde auch nicht erwarten, dass Threema zu jedem kleinen Versatz bei den Features sich öffentlich äußert, so wie jetzt bei den Gruppenanrufen jetzt. Wenn ein Feature jedoch geschmeidige 9 Jahre später noch immer nicht auf iOS verfügbar ist (Verteilerlisten), wäre ein kurzer Tweet dazu sicher nett und aufschlussreich im Sinne der Transparenz.

    Mein letzter Versuch, diesen Mythos zu entkräften.

    Es gibt etliche Gründe, warum es so interpretiert werden kann (meistens ziemlich subjektiv und simplifiziert), dass eine Plattform der Anderen vorgezogen wird. Fakt ist, dass grundsätzlich weder Android noch iOS bewusst vor- oder nachteilig behandelt wird. Es ist immer den Umständen geschuldet. Mit Multi-Device wurde extrem viel Code der iOS App auf links gedreht, wovon man als NutzerIn einfach nichts sieht. Für die Android App steht das noch aus. Nehmen wir mal Threema Web als Beispiel für viele andere Fälle, in denen es stark unterschiedliche technische Restriktionen durch die Plattformen gibt, welche die Entwicklung auf einer Plattform erschweren. Dummerweise ist es so, dass Apple einem da tendenziell mehr Steine in den Weg legt.

    Ob man nicht lieber gleichzeitige Feature-Releases anstreben sollte, ist ein anderes (in einigen Fällen komplexes) Thema, auch wenn ich prinzipiell dafür bin.

    Dann verstehe ich nicht, warum du mich zitierst, weil ich ja nirgendwo behaupte, dass es sich um eine bewusste Entscheidung handeln würde. Dass die Android Version mehr Features hat und/ oder diese früher bekommt, fällt mir dann jedoch schwer als Fantasterei abzutun, wie du es machst #nofront. Das wird auch hier im Forum häufig diskutiert und halte ich für absolut objektivierbar. Die Archiv-Funktion hat unter iOS wesentlich länger gedauert, es gibt noch keine Gruppenanrufe und die Verteilerlisten stehen am iPhone seit mehreren Jahren (!) aus. Sobald es die iOS Systemebene betrifft, wie bei ThreemaWeb, ist es von außen natürlich leichter nachvollziehbar, warum es länger dauert. iOS hat nun mal weit mehr Restriktionen als Android. Verteilerlisten etwa tangieren diese Ebene aber gar nicht.

    Naja, Multi-Device/Desktop gibt es erst für iOS, noch nicht für Android. Zudem gab's in der iOS-Beta gerade ein komplett überarbeitetes Chat-UI: https://stadt-bremerhaven.de/threema-5-0-fu…-wird-getestet/

    Ja, aus der Not heraus geboren, dass Threema Web unter iOS sich nicht mehr nutzen lässt. Außerdem handelt es sich nur um eine Tech-Preview, die stark eingeschränkt ist. Mich interessiert nur ein finaler Release. Es bleibt abzuwarten, ob dann iOS mit der Final auch wirklich schneller bedient wird. Zumal es sich ingesamt um ein strukturelles Problem handelt, dass die gesamte 10-jährige Geschichte von Threema durchzieht. Punktuelle Dinge fallen da kaum ins Gewicht.

    Ja. Das widerspricht ja auch nicht meiner Annahme, dass der Funktionalitätsversatz von iOS und Android Version aus einer unternehmerischen Entscheidung resultiert (entsprechend mehr Ressourcen in die Android-Entwicklung zu geben und iOS nachrangig zu behandeln).

    Die Marktverteilung ist zwar so richtig dargestellt, aber der Umsatz im AppStore ist grundsätzlich etwa doppelt so hoch, wie im Play Store. Es wäre natürlich möglich, dass Threema unter Android trotzdem mehr Gewinn generiert als unter iOS, ich halte es aber nicht für besonders wahrscheinlich. Außerdem wird im Unternehmensbereich äußerst selten auf Android gesetzt, hier sind iPhones deutlich vorne. Also wäre das auch für Threema Work keine gute Entscheidung. Ich würde eher glauben, dass Threema nicht genügend iOS-Entwickler findet.

    Quelle: https://www.macerkopf.de/2021/06/30/app…liarden-dollar/

    Mal ein paar resümierende Worte und nachgereichte Links. Auch weil inzwischen noch weitere Artikel erschienen sind, die die Einordnung zumindest etwas klarer machen aus meiner Sicht.

    "Ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber ich erwarte von meinem sicheren Messenger, dass der Hersteller nicht herumverhandelt und kleinredet, wenn Lücken gefunden werden, sondern die fixed und ein Post-Mortem veröffentlicht, wie das durch ihre QA kommen konnte."

    Quelle: https://blog.fefe.de/?ts=9d43e514

    Und ich hatte auch den Eindruck, dass die Lücken eher bagatellisiert wurden als dass hier eine wirkliche Auseinandersetzung stattgefunden hat. Wenigstens nicht öffentlich.

    "Die Forscher nennen dazu zwei Angriffsmöglichkeiten. Während ich Attack 7 (Compression Side-Channel) auch eher akademisch finde, ist Attack 6 (Cloning via Threema ID Export) durchaus gefährlich. Beim Grenzübertritt in sehr viele Staaten können Beamte das Entsperren des Smartphones fordern. Bei 99% aller Leute beschäftigen sie sich nur vielleicht eine Minute damit. Auch Ehegatten oder Kinder bekommen gelegentlich das entsperrte Smartphone kurz in die Hand. Die Zeit reicht nicht, um größere Datenmengen zu kopieren, aber mit Attack 6 ist der gesamte Threema Account in wenigen Sekunden kopiert."

    Quelle: https://www.heise.de/forum/heise-on…thread-7265432/

    "Kein PFS, Replay-Schutz über Nonce-Speicherung war auch damals objektiv nicht Stand der Technik. Damit hat die hochkarätige Forschergruppe ("der Student") völlig Recht, und diese Kritik hat sich Threema redlich verdient."

    Quelle: https://www.heise.de/forum/heise-on…thread-7265492/

    Letztendlich geht es bei Kryptographie darum nicht nur Alltagsszenarien zu verhindern, sondern auch Angriffe des Staates, der quasi unendliche Ressourcen hat. Da ist es durchaus erklärungsbedürftig, warum gewisse Standards nicht eingehalten worden sind bzw. warum Threema inzwischen PFS für notwendig hält, obwohl sie das lange Zeit nicht getan haben.

    "Spezielle Implementationen von Perfect Forward Secrecy lehnen die Hersteller ab, da dies ihrer Meinung nach die Komplexität des Protokolls und der Server unnötig erhöhen würde. So würde dies das Risiko für Sicherheitslücken und Ausfälle der Server vergrössern."

    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Threema

    Vieles wird eben heißer gekocht als es gegessen wird und der große Skandal steckt hierhin noch immer nicht. Wirklich gravierende Fehler scheinen mir, auch mit etwas Abstand, nicht gefunden worden zu sein. Eine tiefere Auseinandersetzung mit den Fehlern wäre dennoch wünschenswert gewesen, statt diesem "hier gibt es nichts zu sehen, bitte gehen Sie weiter". Ich sehe leider durchaus einen Schaden für Threema. Die Bewertung von Kuketz halte ich für völlig legitim. Die erfolgte schließlich nicht aufgrund der Masterarbeit, sondern aufgrund des fehlenden Audits des neuen Protokolls. Sobald das vorliegt, wird er das sicherlich auch wieder korrigieren.

    Mir fehlt gerade noch mehr Einordnung von unabhängigen Experten, um das ganze beurteilen zu können. Ich bin kein Informatiker und kann dementsprechend keine technischen Details und deren Auswirkungen bewerten. Nur am Rande: Mich wundert der Begriff Paper bei einer Masterarbeit. Ein Paper wird für mich in einem Journal publiziert und durchläuft dementsprechend einen Peer-Review Prozess, was bei eine Masterarbeit nicht der Fall ist.

    Speaking of experts: Fefe scheint nicht besonders angetan zu sein davon, dass Threema hier bagatellisiert. Ob zu Recht oder zu Unrecht vermag ich nicht zu beurteilen. Auf den ersten Blick scheint mir aber die Fehlerkultur bei Threema wirklich suboptimal zu sein. Immerhin hatten sie drei Monate Zeit ein Statement dazu anzufertigen und mir mangelt es da auch ganz klar an Sachlichkeit. Ganz egal, wie überheblich sich ein Student geäußert haben mag. Fefe geißelt insgesamt die sehr defensive Herangehensweise, aus der wenig Einsicht und Veränderungsbereitschaft spricht. Dass Perfect Forward Secrecy lange Zeit fehlte wird auch im Artikel der NZZ kritisiert. Es kommt immerhin acht Jahre nach Signal und ist immer noch nur Opt-In. Da hat man sich vielleicht zu lange Zeit davor gescheut ein neues Protokoll zu implementieren, um mit Signal Schritt halten zu können. Auch das wurde aber in der Vergangenheit eher bagatellisiert und Angriffsvektoren als zu theoretisch abgetan. Anscheinend wurde dann auch etwas mit heißer Nadel das neue Protokoll durchgedrückt, bevor es zu der Veröffentlichung der Arbeit kam.

    Den großen Skandal kann ich hier nicht erkennen, aber durchaus Learnings für Threema ihre Öffentlichkeitsarbeit an der ein oder anderen Stelle zu überdenken. Vielleicht bekommen wird in den kommenden Tagen auch noch Statements von weiteren Experten.

    Ich weiß es natürlich genauso wenig, wie alle anderen, aber ich würde in der ersten Jahreshälfte damit rechnen. Vielleicht sogar noch im ersten Quartal. Die unterschiedlichen Geschwindigkeiten in der Entwicklung sind tatsächlich ärgerlich. Die Gründe sind rein spekulativ, aber ich würde davon ausgehen, dass es an Entwicklern für iOS mangelt bei Threema. Eigentlich ist iOS ja die lukrativere Plattform und häufig kommen bei anderen Apps die neuen Feature zuerst für iOS, weil die App an eine überschaubare Anzahl von Geräten angepasst und darauf getestet werden muss. Dass es zum ersten Mal etwas unter iOS gibt, was es unter Android nicht gibt mit MultiDevice finde ich auch ganz nett, aber es ist eben eine Tech-Preview. Nicht mehr und nicht weniger. Als Beta kann man das schlechterdings nicht betiteln bei dem, was aktuell damit möglich ist. Ich habs mir selbst noch gar nicht geholt wegen der massiven Einschränkungen und dem Aufwand mich für irgendwelche Test-Flight Programme registrieren zu müssen.

    Bis Threema soweit ist, können sie ja Threema nutzen, wenn die beste Freundin nicht dabei ist und wenn sie dabei ist FaceTime. Da kann man inzwischen Links versenden an nicht iOS Nutzer, die man überall problemlos öffnen kann.

    Hallo und herzlich willkommen!

    Gleich mal zu deiner ersten Frage: Threema ist sein Geld absolut wert. Mehr als das. Ich nutze inzwischen seit 10 Jahren Threema und hab dafür einmal zu Beginn ein paar Euro hingelegt. Wäre es ein All you can eat Buffet, ich hätte mein Geld mehr als nur reingefressen ;)

    An den 10 Jahren erkennst du auch, dass Threema eine gewisse Historie hat und du als Käufer damit rechnen darfst, dass Threema mit hoher Wahrscheinlichkeit auch noch ein paar Jährchen existieren wird und nicht demnächst dicht macht. Threema dürfte einer der wenigen DSGVO-konformen Messenger sein und von den großen (Whatsapp, Signal, SnapChat, Telegram) wohl der einzige. Man muss keine Telefonnummer angeben und kann so den Messenger komplett anonym nutzen. Mit einer Telefonnummer ist es ein leichtes den dazugehörigen Anschlussinhaber zu ermitteln.

    Letztendlich habe ich auch ein paar Freunden die App geschenkt, das geht unter iOS sehr bequem. Unter Android kann man zumindest Gutscheine verschenken oder die App direkt über die Webseite kaufen. Meines Wissens kann man unter Android immer noch keine einzelnen Apps verschenken. Das kann man auch nur mal zum Geburtstag machen, weil man als 17-jähriger wohl nicht unbedingt die Kohle hat direkt alle mit Threema auszustatten und einige sind auch durchaus bereit die App selbst zu bezahlen. Der radikale Ansatz selbst nur noch über Threema und möglicherweise über Signal erreichbar zu sein, kann auch überzeugend sein Threema wenigstens parallel zu installieren.

    Es werden aber sicher auch einige wegfallen, muss man sich überlegen ob man das kann und will. Auf jeden Fall sollte man die anderen Optionen vorher versuchen.

    Da hat Robby absolut recht und das musst du natürlich bei der radikalen Methode bedenken. Threema ist datenschutzbezogen spielend überlegen, aber löscht du Whatsapp komplett, geht das mit sozialen Kosten einher, die bei einem 17-jährigen sicherlich höher sein können als in einer gesettelteren Lebensphase. Du bist vielleicht in einer Klassengruppe, hast Gruppen mit Freunden oder Kumpels vom Sport. Man lernt vielleicht Mädels oder Jungs kennen, denen man romantisch näher kommen möchte und vorher nicht erst mal eine Diskussion über Messenger beginnen will. Es gibt vielleicht eine Angst vor der Scham als Nerd abgestempelt zu werden. Wir alle haben diesen sozialen Druck, aber er ist sicherlich niedriger, wenn man etwas älter ist. Am Ende musst du für dich selbst eine Antwort auf die Frage finden, ob du so einen Weg bereit wärst zu gehen. Im Leben darf es auch Grautöne geben und wenn man sich nur mit den engsten Kontakten über Threema austauscht und parallel noch Whatsapp hat, ist das sicherlich auch schon ein Gewinn.

    Um ehrlich zu sein finde ich aber, dass Funktionen wie Anrufe und Screensharing nichts, aber auch rein gar nichts in einer Messenger-Software zu suchen haben!

    Womit ich nicht sagen will, dass ich die Telefonie-Funktion nicht gelegentlich praktisch finde. Aber Fakt ist nunmal, dass ein Messenger die Funktion „Messaging“ erfüllen soll und nicht mehr. Eine App sollte sich nicht zu einer eierlegenden Wollmilchsau entwickeln. Mehr Funktionen heißt mehr Code und mehr Code heißt mehr potenzielle Lücken.

    In der Unix-Feld gab es mal das Motto, dass jede Software nur genau eine Funktion erfüllen soll und diese gut. Heutzutage wird viel zu viel unterschiedliches in einzelne Softwareprojekte gepackt.

    Ich würde bestreiten, dass das Fakt ist ;) Das ist viel mehr eine Minderheitenmeinung in 2022. Solche single-purpose Apps waren ja mal eine Zeit lang en vogue. Facebook hat Events, Gruppen. Messenger etc. damals ausgegliedert. All zu viel ist davon nicht mehr übrig geblieben, weil es nicht angenommen wurde. RedPhone und Textsecure waren auch mal getrennt, bevor sie zu Signal verschmolzen sind, aber inzwischen beherrscht so ziemlich jeder Messenger auch Telefonie und Videotelefonie. Würde Threema das nicht anbieten, würden sie völlig an den Bedürfnissen der breiten Masse vorbeiarbeiten und damit an der Realität. Auch gibt es sicherlich ein breites Graufeld zwischen extrem partikularen Apps und einer eierlegenden Wollmilchsau. Threema deckt das Bedürfnis nach Kommunikation ab, nicht mehr und nicht weniger. Signal hat Payment integriert, was ich selbst für äußerst zweifelhaft halte. Wir haben heutzutage sowohl den Speicherplatz als auch die Prozessoren, um nicht extrem granulare Funktionstrennungen in Apps zu brauchen.

    Es war mit der Technologie hinter Threema Web schlicht und einfach nicht notwendig, Multi-Device zu bauen. Dann kam Apple mit einem Ultimatum um die Ecke. Betrachtet man Datensparsamkeit, Metadaten und Komplexität, ist Threema Web klar die überlegene Technologie ggü. Multi-Device. Und jetzt kannst du dir grob überschlagen, wie viel Ressourcen allein dafür im Mülleimer landen.

    Egal bei welchem Messenger, ich habe diese Web-Varianten immer als eine Krücke verstanden. Eine Brückentechnologie hin zu echtem MultiDevice, das bei Ende-zu-Ende Verschlüsslung eine hohe Komplexität hat und deshalb länger Zeit für die Umsetzung braucht als so ein Web Client. Eine Dauerlösung konnte ich nie darin sehen. Ich will nicht, dass das Telefon immer als Hub dienen muss. Ist der Akku leer, vergesse ich das Smartphone mal zuhause oder wird gerade eine Update durchgeführt, hab ich auf keinem meiner Gerät mehr Zugriff auf meine Chats. Das ist lästig. Gerade im Business Bereich ist es für Threema sicherlich vorteilhaft eine Lösung anbieten zu können, die man auch nur auf dem Desktop betreiben kann, ohne dass der Mitarbeiter ein verdongeltes Smartphone benötigt. Der schlagende Vorteil von Threema ist unter anderem doch, dass ich keine Telefonnummer zur Registrierung benötige. Da finde ich es wenig sinnvoll, wenn ein Telefon zur Registrierung und für den Betrieb notwendig ist.

    Ich denke die Entwicklung ist nachvollziehbar, durchdacht, gründlich und vielfältiger. Da mehr Gebiete abgedeckt werden, welche auch noch mit- und untereinander funktionieren müssen. Grundfunktionen eines Messengers stehen schon per Definition und Verfügbarkeit fest. Nur das "wie" und die Weiterentwicklung und Pflege bedarf der Fürsorge.

    Mir sind 40 ordentlich verdienende Angestellte (welche Aufgabengebiete?) lieber, als 26 "Sklaven" (provokativ ausgedrückt), bei denen vermutlich die Verteilung der Aufgaben und die Aufgabengebiete nicht klar abgesteckt und abgedeckt sind. Ich weiß. letzteres ist mangels Transparenz Spekulation.

    Ich finde es müßig etwas zu diskutieren, das tatsächlich pure Spekulation ist. Es gibt weder Pressberichte dazu, dass Signal oder Whatsapp seine Mitarbeiter ausbeutet, noch ist davon auszugehen. Zumindest nicht, wenn es um die Programmierer geht. Der Markt für Coder ist ganz klar ein Anbietermarkt. Programmier sind Mangelware und ein Unternehmen kann sich schlechterdings nicht erlauben, dass Programmierer miese Arbeitsbedingungen vorfinden. Sonst wechseln sie ganz schnell wo anders hin.

    Moin ;)

    Ich verfolge Threema nun schon seit dem ersten Client bei iOS und lange Zeit hat Threema MultiDevice überhaupt nicht angestrebt. Es gab stets die Auskunft, dass das nicht geplant sei. Da wurde die Wichtigkeit von MultiDevice schlichtweg unterschätzt, wie ich finde. Dass die Entwicklung dann längere Zeit in Anspruch nimmt, ist völlig verständlich. Auch bei Whatsapp sind Jahre ins Land gegangen von der ersten Ankündigung bis zur breiten Verfügbarkeit. Der Fehler lag wohl eher darin, dass man nicht früher die Arbeit daran begonnen hat. Ich habe zwar auch nur eine Laiensicht auf die Dinge, aber Signal wird regelmäßig von Experten gelobt, insofern würde ich nicht davon ausgehen, dass deren Lösung irgendwie quick and dirty ist. Letztlich bin ich nur auf die Ausgangsbehauptung des Thread eingegangen, dass die Entwicklung langsam sei und ja, wenigstens in Teilen stimmt das nun mal. Erst vor kurzem hat iOS eine Archivfunktion bekommen, das gibt es anderswo seit ewiger Zeit. Die Gründe dafür können vielfältig sein und ich kenne die internen Prozesse natürlich nicht. Im Ausgangspost klingt fast der Vorwurf von Faulheit durch. So etwas halte ich dann doch für eine bösartige Unterstellung. Es mag daran liegen, dass die Ressourcen fehlen und/ oder diese bei Threema für andere Bereiche eingesetzt werden müssen. Siehe auch die Antwort von f09fa681. Das Ergebnis ist jedenfalls eine offenkundig langsamere Entwicklungsgeschwindigkeit als bei der Konkurrenz.

    That being said: Für mich persönlich ist vor allem MultiDevice entscheidend und das steht schon in den Startlöchern. Alles was danach kommt, halte ich für Nice to have und Konfetti. Messenger haben inzwischen eine gewisse Reife erreicht und ob dann irgendwelche tanzenden Panda-Sticker erst später kommen oder auch gar nicht, interessiert mich nicht besonders. Mit PFS und MultiDevice werden meine Hauptanliegen in absehbarer Zeit erfüllt sein.

    Hallo :)

    ich werfe ein weiteres Argument ein. Mir ist es ein gut durchdachtes, stabiles und datenschutzfreundliches Feature wichtiger als eine schnelle Realisierung. Motto: Sicherheit vor Schnelligkeit.

    Du darfst jederzeit zu Signal wechseln.

    Gruß Ingo

    Puh, das ist so das Argument, dass man ja auch gehen könne, wenn man an der Politik Kritik übt. Finde ich schwierig. Nur weil ich mich in einen Dialog über etwas begebe und mich auch kritisch damit auseinandersetze, heißt dass nicht, das ich wechseln möchte. Man setzt sich schließlich mit den Dingen auseinander, die einem am Herzen liegen. Funktionsupdates sind eben nur eine Facette des ganzen. Die Vorzüge von Threema wurden hier ja schon zu genüge ausgeführt. In dieser Welt gibt es nicht perfektes, in einer idealen Welt gäbe es ein Threema mit der Entwicklungsgeschwinigkeit von Signal. Ich kann aber auch in der realen Welt zu dem Schluss kommen, dass Threema mir das beste Gesamtpaket mit Abstand bietet. Ich sehe aber die Diskussion darüber als nichts an, das sich im Fanboytum verlieren muss.

    Zunächst einmal: Die Entwicklung von Threema ist in letzter Zeit sehr dynamisch geworden, was mich überaus freut. Ich würde allerdings auch selbst nicht ganz von der Hand weisen, dass die Entwicklung häufig vergleichsweise langsam ist. Signal hat etwa seit längerer Zeit MultiDevice implementiert, spannende und innovative Kryptofeatures, wie Sealed Sender und zusätzlich populäre Funktionen, wie den Status. Threema existiert bereits längere Zeit als Signal und hat 26 Angestellte, Threema 40 Angestellte. Wie dieses hinterherhinken zustande kommt, ist mir eigentlich ein Rätsel, da die Vorteile auf der Seite Threemas liegen.

    1. Multi Device

    Gerade als iOS Nutzer ist die User-Experience aktuell natürlich fürchterlich in Bezug auf Threema Web. Ich hoffe auf eine zeitnahe Veröffentlichung, weil Threema für mich so massiv an Wert verliert. Ein absolutes Must-Have, wenn Threema nicht mittelfristig viele iOS User vergraulen will.

    2. Apple Watch App

    Es wäre klasse, wenn man Threema-Nachrichten auch empfangen könnte, wenn man nur mit der Uhr unterwegs ist und das Smartphone nicht dabei hat. Bei den Verkaufszahlen der Watch sicher keine all zu kleine Zielgruppe.

    3. Verbesserte Suchfunktion

    Die Suchfunktion ist sehr rudimentär, vergleicht man sich mit der Konkurrenz, wie Whatsapp. Eine globale Suche zu Nachrichteninhalten gibt es überhaupt nicht bei Threema (oder ich finde sie nicht) und in der Suche zum jeweiligen Chats kann man nicht nach Dateitypen filtern. Da würde ich mich sehr über Optimierungen freuen.