Datenanfragen von Sicherheitsbehörden:
Und Apple rückt doch die Daten raus!
Stand: 19.04.2016 17:49 Uhr
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Fast schien es so, als ob Apple es mit der Datensicherheit richtig ernst meint: Hatte der Technologiekonzern dem FBI doch die Entschlüsselung eines Terroristen-Handys beharrlich verweigert. Zahlen von Apple selbst belegen jedoch: Auf Anfrage erhalten Sicherheitsbehörden meistens die gewünschten Daten.Der US-Technologiekonzern Apple gibt bei Anfragen von Sicherheitsbehörden meist die verlangten Daten heraus. Von Juli bis Dezember 2015 erhielt Apple weltweit knapp 31.000 Anfragen, wie aus dem aktuellen Transparenzbericht des Unternehmens hervorgeht. 4000 davon kamen aus den USA - mehr als 11.000 aus Deutschland. In den USA und Lateinamerika gab Apple demnach in vier von fünf Fällen zumindest einige Daten heraus. In der Asien-Pazifik-Region waren es demnach 63 Prozent der Fälle, in denen Apple verlangte Daten herausrückte, in Europa, Nahost, Indien und Afrika 52 Prozent.
2015 mehr als 56.000 Anfragen:
Insgesamt erhielt Apple in den sechs Monaten 30.687 Anfragen für mehr als 167.000 Geräte. Im ersten Halbjahr 2015 waren es laut dem Bericht rund 26.000 Anfragen für mehr als 360.000 Geräte. Apple betonte, sobald die Anfrage einer Sicherheitsbehörde nach Offenlegung persönlicher Daten eintreffe, werde der betroffene Kunde im allgemeinen informiert - "es sei denn, das wird uns verboten".
Voraussetzung Durchsuchungsbefehl:
Ausnahmen mache Apple zudem in "extremen Situationen, etwa, wenn diese Information ein Kind oder einen anderen Menschen in ernste Gefahr bringen könnte". Jede Regierungsstelle müsse für die Datenfreigabe einen Durchsuchungsbefehl vorlegen, den die Justitiare des Unternehmens sorgfältig prüften. "Wir geben nur Daten heraus, wenn wir uns vergewissert haben, dass die Anfrage angemessen ist, und wir geben nur das Allernötigste heraus."
Streit mit dem FBI:
Apple hatte sich vor kurzem einen wochenlangen Streit mit den US-Strafverfolgungsbehörden um das iPhone des Attentäters Sayed Farook geliefert. Der Konzern weigerte sich trotz einer gerichtlichen Anordnung beharrlich, die Entschlüsselung des Smartphones zu ermöglichen. Farook hatte im Dezember mit seiner Frau bei einem islamistischen Anschlag im kalifornischen San Bernardino 14 Menschen erschossen, ehe das Paar von der Polizei bei einem Schusswechsel getötet wurde. Der Streit in diesem Fall erledigte sich schließlich dadurch, dass es der Bundespolizei FBI gelang, das Smartphone des Attentäters ohne Hilfe von Apple zu knacken. Die US-Regierung verzichtete auf weitere gerichtliche Schritte gegen das Unternehmen.
Quelle: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/app…erheit-101.html