Threema ist zu langsam

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  • In dieser Welt gibt es nicht perfektes, in einer idealen Welt gäbe es ein Threema mit der Entwicklungsgeschwinigkeit von Signal.

    Hallo :)

    ich stimme Dir zu, gebe aber zu bedenken, dass ein gut durchdachtes, stabiles und datenschutzfreundliches Feature/Produkt mehr Entwicklungszeit benötigt als eine quick and dirty Lösung. Ich bin zwar kein Entwickler, kann mir aber z.B. sehr gut vorstellen, dass die Multi Device Fähigkeit bei Threema aus nachvollziehbaren Gründen komplexer ist als bei Konkurrenten wie Wasndreck. Zudem leben wir nicht in einer idealen, sondern der sehr realen Welt. Selbstverständlich wünsche auch ich mir einige Funktionen, warte aber aus den genannten Gründen lieber etwas länger.

    Gruß Ingo

  • Moin ;)

    Ich verfolge Threema nun schon seit dem ersten Client bei iOS und lange Zeit hat Threema MultiDevice überhaupt nicht angestrebt. Es gab stets die Auskunft, dass das nicht geplant sei. Da wurde die Wichtigkeit von MultiDevice schlichtweg unterschätzt, wie ich finde. Dass die Entwicklung dann längere Zeit in Anspruch nimmt, ist völlig verständlich. Auch bei Whatsapp sind Jahre ins Land gegangen von der ersten Ankündigung bis zur breiten Verfügbarkeit. Der Fehler lag wohl eher darin, dass man nicht früher die Arbeit daran begonnen hat. Ich habe zwar auch nur eine Laiensicht auf die Dinge, aber Signal wird regelmäßig von Experten gelobt, insofern würde ich nicht davon ausgehen, dass deren Lösung irgendwie quick and dirty ist. Letztlich bin ich nur auf die Ausgangsbehauptung des Thread eingegangen, dass die Entwicklung langsam sei und ja, wenigstens in Teilen stimmt das nun mal. Erst vor kurzem hat iOS eine Archivfunktion bekommen, das gibt es anderswo seit ewiger Zeit. Die Gründe dafür können vielfältig sein und ich kenne die internen Prozesse natürlich nicht. Im Ausgangspost klingt fast der Vorwurf von Faulheit durch. So etwas halte ich dann doch für eine bösartige Unterstellung. Es mag daran liegen, dass die Ressourcen fehlen und/ oder diese bei Threema für andere Bereiche eingesetzt werden müssen. Siehe auch die Antwort von f09fa681. Das Ergebnis ist jedenfalls eine offenkundig langsamere Entwicklungsgeschwindigkeit als bei der Konkurrenz.

    That being said: Für mich persönlich ist vor allem MultiDevice entscheidend und das steht schon in den Startlöchern. Alles was danach kommt, halte ich für Nice to have und Konfetti. Messenger haben inzwischen eine gewisse Reife erreicht und ob dann irgendwelche tanzenden Panda-Sticker erst später kommen oder auch gar nicht, interessiert mich nicht besonders. Mit PFS und MultiDevice werden meine Hauptanliegen in absehbarer Zeit erfüllt sein.

  • Da wurde die Wichtigkeit von MultiDevice schlichtweg unterschätzt, wie ich finde.

    Es war mit der Technologie hinter Threema Web schlicht und einfach nicht notwendig, Multi-Device zu bauen. Dann kam Apple mit einem Ultimatum um die Ecke. Betrachtet man Datensparsamkeit, Metadaten und Komplexität, ist Threema Web klar die überlegene Technologie ggü. Multi-Device. Und jetzt kannst du dir grob überschlagen, wie viel Ressourcen allein dafür im Mülleimer landen.

    (Um Verwirrung zu vermeiden: Ich arbeite bei Threema, spreche hier aber für mich.)

  • Es war mit der Technologie hinter Threema Web schlicht und einfach nicht notwendig, Multi-Device zu bauen.

    Was die Notwendigkeit dieser Funktion betrifft stimme ich aber in meinem Fall definitiv nicht zu.

    Threema Web ist für mich -als jemand der vorwiegend am Desktop-PC arbeitet - und das "echte" (physische) Smartphone / Tablet selten nutzt - praktisch unbrauchbar. Auch fehlen wichtige Funktionen wie Anrufe und Screensharing. Hier müsste man Alternativen wie Jami verwenden.

    Oder - man verwendet Threema mit einem Android-Emulator und kann de facto alle Funktionen nutzen - abgesehen davon, dass sich Threema mit weiteren Geräten (noch) nicht synchronisiert und man daher nur den Emulator alleine benutzen darf.

    Bin ehrlich gesagt froh, dass Desktop 2.x kommt und hoffe, dass dann auch Anrufe mit virtueller Webcam möglich sind. Erst dann lohnt es sich vom Emulator auf Desktop 2.x zu wechseln.

  • Threema Web ist für mich -als jemand der vorwiegend am Desktop-PC arbietet - und das "echte" (physische) Smartphone / Tablet selten nutzt - praktisch unbrauchbar.

    Das liegt nicht an der Technologie, sondern an der Unzuverlässigkeit von Push-Diensten. Würde das reibungslos funktionieren, würdest du dein Smartphone/Tablet irgendwo ablegen und einfach vergessen, dass es existiert. Auch die Sache mit dem hohen Energieverbrauch (unter Android) hätte man technisch signifikant verbessern können. Dazu kam es einfach nie.

    Auch fehlen wichtige Funktionen wie Anrufe und Screensharing. Hier müsste man Alternativen wie Jami verwenden.

    Das ist kein Argument gegen die Technologie, da es technisch kein Problem gewesen wäre, diese Features einzubauen. Ich wiederhole mich: Dazu kam es einfach nie.

    Bin ehrlich gesagt froh, dass Desktop 2.x kommt und hoffe, dass dann auch Anrufe mit virtueller Webcam möglich sind. Erst dann lohnt es sich vom Emulator auf Desktop 2.x zu wechseln.

    Ich bin auch froh, aber aus anderen Gründen. Technologisch war und ist Threema Web anderen Lösungen weit voraus. Dass du Threema Web im Kopf mit Problemen verknüpft, verstehe ich, aber man muss hier differenzieren zwischen technologischer Basis, der Implementation obendrauf und den Steinen die einem von Google und Apple in den Weg gelegt werden. Irgendwann schreibe ich vielleicht mal einen Nachruf...

    (Um Verwirrung zu vermeiden: Ich arbeite bei Threema, spreche hier aber für mich.)

  • Zunächst einmal: Die Entwicklung von Threema ist in letzter Zeit sehr dynamisch geworden, was mich überaus freut. Ich würde allerdings auch selbst nicht ganz von der Hand weisen, dass die Entwicklung häufig vergleichsweise langsam ist. Signal hat etwa seit längerer Zeit MultiDevice implementiert, spannende und innovative Kryptofeatures, wie Sealed Sender und zusätzlich populäre Funktionen, wie den Status. Threema existiert bereits längere Zeit als Signal und hat 26 Angestellte, Threema 40 Angestellte. Wie dieses hinterherhinken zustande kommt, ist mir eigentlich ein Rätsel, da die Vorteile auf der Seite Threemas liegen.

    Ich denke die Entwicklung ist nachvollziehbar, durchdacht, gründlich und vielfältiger. Da mehr Gebiete abgedeckt werden, welche auch noch mit- und untereinander funktionieren müssen. Grundfunktionen eines Messengers stehen schon per Definition und Verfügbarkeit fest. Nur das "wie" und die Weiterentwicklung und Pflege bedarf der Fürsorge.

    Mir sind 40 ordentlich verdienende Angestellte (welche Aufgabengebiete?) lieber, als 26 "Sklaven" (provokativ ausgedrückt), bei denen vermutlich die Verteilung der Aufgaben und die Aufgabengebiete nicht klar abgesteckt und abgedeckt sind. Ich weiß. letzteres ist mangels Transparenz Spekulation.

  • Es war mit der Technologie hinter Threema Web schlicht und einfach nicht notwendig, Multi-Device zu bauen. Dann kam Apple mit einem Ultimatum um die Ecke. Betrachtet man Datensparsamkeit, Metadaten und Komplexität, ist Threema Web klar die überlegene Technologie ggü. Multi-Device. Und jetzt kannst du dir grob überschlagen, wie viel Ressourcen allein dafür im Mülleimer landen.

    Egal bei welchem Messenger, ich habe diese Web-Varianten immer als eine Krücke verstanden. Eine Brückentechnologie hin zu echtem MultiDevice, das bei Ende-zu-Ende Verschlüsslung eine hohe Komplexität hat und deshalb länger Zeit für die Umsetzung braucht als so ein Web Client. Eine Dauerlösung konnte ich nie darin sehen. Ich will nicht, dass das Telefon immer als Hub dienen muss. Ist der Akku leer, vergesse ich das Smartphone mal zuhause oder wird gerade eine Update durchgeführt, hab ich auf keinem meiner Gerät mehr Zugriff auf meine Chats. Das ist lästig. Gerade im Business Bereich ist es für Threema sicherlich vorteilhaft eine Lösung anbieten zu können, die man auch nur auf dem Desktop betreiben kann, ohne dass der Mitarbeiter ein verdongeltes Smartphone benötigt. Der schlagende Vorteil von Threema ist unter anderem doch, dass ich keine Telefonnummer zur Registrierung benötige. Da finde ich es wenig sinnvoll, wenn ein Telefon zur Registrierung und für den Betrieb notwendig ist.

    Ich denke die Entwicklung ist nachvollziehbar, durchdacht, gründlich und vielfältiger. Da mehr Gebiete abgedeckt werden, welche auch noch mit- und untereinander funktionieren müssen. Grundfunktionen eines Messengers stehen schon per Definition und Verfügbarkeit fest. Nur das "wie" und die Weiterentwicklung und Pflege bedarf der Fürsorge.

    Mir sind 40 ordentlich verdienende Angestellte (welche Aufgabengebiete?) lieber, als 26 "Sklaven" (provokativ ausgedrückt), bei denen vermutlich die Verteilung der Aufgaben und die Aufgabengebiete nicht klar abgesteckt und abgedeckt sind. Ich weiß. letzteres ist mangels Transparenz Spekulation.

    Ich finde es müßig etwas zu diskutieren, das tatsächlich pure Spekulation ist. Es gibt weder Pressberichte dazu, dass Signal oder Whatsapp seine Mitarbeiter ausbeutet, noch ist davon auszugehen. Zumindest nicht, wenn es um die Programmierer geht. Der Markt für Coder ist ganz klar ein Anbietermarkt. Programmier sind Mangelware und ein Unternehmen kann sich schlechterdings nicht erlauben, dass Programmierer miese Arbeitsbedingungen vorfinden. Sonst wechseln sie ganz schnell wo anders hin.

  • Ein Vorteil der MultiDevice Lösung wird vermutlich auch sein das man auch alte Chatnachrichten auf eine andere Platform (iOS<>Android) übertragen kann, oder?

    In der aktuellen Testversion zu Multi Device ist es so, dass erst kommende oder erstellte Nachrichten nach der Kopplung synchronisiert werden, nicht aber vorangegangene, wie sie bei Threema Web geladen werden.

  • Auch fehlen wichtige Funktionen wie Anrufe und Screensharing. Hier müsste man Alternativen wie Jami verwenden.

    Um ehrlich zu sein finde ich aber, dass Funktionen wie Anrufe und Screensharing nichts, aber auch rein gar nichts in einer Messenger-Software zu suchen haben!

    Womit ich nicht sagen will, dass ich die Telefonie-Funktion nicht gelegentlich praktisch finde. Aber Fakt ist nunmal, dass ein Messenger die Funktion „Messaging“ erfüllen soll und nicht mehr. Eine App sollte sich nicht zu einer eierlegenden Wollmilchsau entwickeln. Mehr Funktionen heißt mehr Code und mehr Code heißt mehr potenzielle Lücken.

    In der Unix-Feld gab es mal das Motto, dass jede Software nur genau eine Funktion erfüllen soll und diese gut. Heutzutage wird viel zu viel unterschiedliches in einzelne Softwareprojekte gepackt.

  • Um ehrlich zu sein finde ich aber, dass Funktionen wie Anrufe und Screensharing nichts, aber auch rein gar nichts in einer Messenger-Software zu suchen haben!

    Womit ich nicht sagen will, dass ich die Telefonie-Funktion nicht gelegentlich praktisch finde. Aber Fakt ist nunmal, dass ein Messenger die Funktion „Messaging“ erfüllen soll und nicht mehr. Eine App sollte sich nicht zu einer eierlegenden Wollmilchsau entwickeln. Mehr Funktionen heißt mehr Code und mehr Code heißt mehr potenzielle Lücken.

    In der Unix-Feld gab es mal das Motto, dass jede Software nur genau eine Funktion erfüllen soll und diese gut. Heutzutage wird viel zu viel unterschiedliches in einzelne Softwareprojekte gepackt.

    Ich würde bestreiten, dass das Fakt ist ;) Das ist viel mehr eine Minderheitenmeinung in 2022. Solche single-purpose Apps waren ja mal eine Zeit lang en vogue. Facebook hat Events, Gruppen. Messenger etc. damals ausgegliedert. All zu viel ist davon nicht mehr übrig geblieben, weil es nicht angenommen wurde. RedPhone und Textsecure waren auch mal getrennt, bevor sie zu Signal verschmolzen sind, aber inzwischen beherrscht so ziemlich jeder Messenger auch Telefonie und Videotelefonie. Würde Threema das nicht anbieten, würden sie völlig an den Bedürfnissen der breiten Masse vorbeiarbeiten und damit an der Realität. Auch gibt es sicherlich ein breites Graufeld zwischen extrem partikularen Apps und einer eierlegenden Wollmilchsau. Threema deckt das Bedürfnis nach Kommunikation ab, nicht mehr und nicht weniger. Signal hat Payment integriert, was ich selbst für äußerst zweifelhaft halte. Wir haben heutzutage sowohl den Speicherplatz als auch die Prozessoren, um nicht extrem granulare Funktionstrennungen in Apps zu brauchen.

  • In der aktuellen Testversion zu Multi Device ist es so, dass erst kommende oder erstellte Nachrichten nach der Kopplung synchronisiert werden, nicht aber vorangegangene, wie sie bei Threema Web geladen werden.

    Ich hoffe es wird auch (ggf nur manuell triggerbar) eine Möglichkeit geben, ältere Daten zu übertragen. z.B per lokalem WLAN direkt zwischen den beiden Geräten. Am besten sogar, wenn möglich, zeitlich eingrenzbar, z.B. nur Daten des letzten Jahres.

  • Ich hoffe es wird auch (ggf nur manuell triggerbar) eine Möglichkeit geben, ältere Daten zu übertragen. z.B per lokalem WLAN direkt zwischen den beiden Geräten. Am besten sogar, wenn möglich, zeitlich eingrenzbar, z.B. nur Daten des letzten Jahres.

    Ja, da sagst du was! Das würde mir auch nur so vollständig Sinn ergeben -wenn man seitens Threema die Preview am Markt ausrichten und entsprechend vollwertig machen möchte. Mal auf 2025 oder 2026 warten.. 😉

    Persönlich ist mein Standard da iMessage, wo selbstverständlich auf allen Geräten derselbe Datenstand und damit Chatinhalt vorliegt.