Warum kein Multidevice?

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  • Hi,

    ich nutze das Wileyfox Swift, wg. des niedrigen SAR-Wertes (lt. connect Tabelle).

    Ich nutze kein Gmailkonto, weshalb ich mir Threema auch hier aus dem Shop heruntergeladen habe. Ich befürworte das und wünschte, es würde mehr Anbieter geben, die ihre Apps auch außerhalb des Google PlayStores anbieten würden.

    Als zweiten Messenger nutze ich Telegram, der die Desktop-Funktion ja schon richtig lange anbietet und auch Multidevice, was für mich sehr praktisch ist, denn so kann ich von unterwegs, daheim und von der Arbeit aus den Messenger nutzen. Sehr praktisch.

    Der Neugierde halber frage ich aber - ohne viel zu spekulieren - hier einmal nach, warum Threema die Funktion "Multidevice" nicht anbietet.

    Auch die WebApp hat für mich den Nachteil, dass ich dennoch ein Smartphone benötige. Falls ich aus irgendwelchen Gründen mein Gerät nicht anhand habe, dann kann ich die Web-Applikation (wenn ich das richtig verstanden habe) nicht nutzen. Der Vorteil für mich ist eben, dass ich das Gerät nicht zur Hand haben muss und schnell und ohne zusätzlichen Aufwand per Telegram in den Chats bin. Natürlich ist das 10-Finger-Tippen auf der Tastatur ebenso ein wichtiges Kriterium. Quasi wie bei ICQ damals, wobei man ja nur mit einer UIN zur gleichen Zeit online sein konnte.

    Gruß

    RobertaMaschine

  • Der Hauptgrund liegt wohl darin, dass der private Schlüssel nur auf deinem Gerät verbleibt und du somit nicht einfach mit einem Desktop-Client dich anmelden kannst.
    D.h. du musst zumindest für den Desktop eine eigene Threema-ID erstellen. Einen inoffiziellen Threema-Desktop-Client gibt es hier: https://threema-forum.de/thread-2024.html


  • Als zweiten Messenger nutze ich Telegram, der die Desktop-Funktion ja schon richtig lange anbietet und auch Multidevice, was für mich sehr praktisch ist, denn so kann ich von unterwegs, daheim und von der Arbeit aus den Messenger nutzen. Sehr praktisch.

    Der Neugierde halber frage ich aber - ohne viel zu spekulieren - hier einmal nach, warum Threema die Funktion "Multidevice" nicht anbietet.

    Threema verwendet grundsätzlich eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alles, auch für Gruppen- und Steuernachrichten.

    Ende-zu-Ende bedeutet, dass eine Nachricht vom Absender mit dem öffentlichen Schlüssel des Empfängers verschlüsselt wird. Diese Nachricht kann nur mit dem privaten Schlüssel des Empfängers wieder entschlüsselt werden - und von niemandem dazwischen. Dieser private Schlüssel befindet sich ausschließlich beim Empfänger auf seinem Handy. Aus diesem Grund benötigt Threema Web eine Verbindung zu deinem Handy.

    Multidevice und die serverbasierte Desktop-Funktion, so wie sie bei Telegram implementiert ist, funktioniert nicht mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Das bedeutet, eine unverschlüsselte (bzw. von Dritten leicht zu entschlüsselnde) Kopie all deiner Chats und Medien befindet sich auf den Servern von Telegram.

    Es ist also wichtig zu wissen, dass bei Telegram nur die sogenannten "Secret Chats" Ende-zu-Ende verschlüsselt sind. Und diese sind auf dem Desktop nicht verfügbar.


  • Multidevice und die serverbasierte Desktop-Funktion, so wie sie bei Telegram implementiert ist, funktioniert nicht mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Das bedeutet, eine unverschlüsselte (bzw. von Dritten leicht zu entschlüsselnde) Kopie all deiner Chats und Medien befindet sich auf den Servern von Telegram.

    Es ist also wichtig zu wissen, dass bei Telegram nur die sogenannten "Secret Chats" Ende-zu-Ende verschlüsselt sind. Und diese sind auf dem Desktop nicht verfügbar.

    Moin
    Richtig. Eine Speicherung der kompletten Chats in der Cloud / auf einem Server möchten die wenigsten Leute hier. Und der Ablauf bei Threema (inkl. Threema Web) ist auf alle Fälle eine saubere und sichere Sache.

    Der Vollständigkeit halber muss aber gesagt werden, dass es sehr wohl Messenger gibt, die E2EE inkl. Multidevice unterstützen.
    Das wäre z.B. Sid, wo die Nachrichten nicht auf dem Server bleiben, sondern per P2P parallel verschlüsselt an mehrere angeschlossene Geräte geliefert werden. Leider hat Sid noch einige Kinderkrankheiten (zumindest bei mir gab es diverse Probleme) und die Tücke liegt im Detail (z.B. Zustellung in der Gruppe: Zwischenspeicherung auf dem Server, bis alle Clients bedient sind... was u.U. sehr lange dauern könnte).
    Die Idee an sich ist aber sehr gut.

  • Threema verwendet grundsätzlich eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alles, auch für Gruppen- und Steuernachrichten.

    Ende-zu-Ende bedeutet, dass eine Nachricht vom Absender mit dem öffentlichen Schlüssel des Empfängers verschlüsselt wird. Diese Nachricht kann nur mit dem privaten Schlüssel des Empfängers wieder entschlüsselt werden - und von niemandem dazwischen. Dieser private Schlüssel befindet sich ausschließlich beim Empfänger auf seinem Handy. Aus diesem Grund benötigt Threema Web eine Verbindung zu deinem Handy.

    Multidevice und die serverbasierte Desktop-Funktion, so wie sie bei Telegram implementiert ist, funktioniert nicht mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Das bedeutet, eine unverschlüsselte (bzw. von Dritten leicht zu entschlüsselnde) Kopie all deiner Chats und Medien befindet sich auf den Servern von Telegram.

    Es ist also wichtig zu wissen, dass bei Telegram nur die sogenannten "Secret Chats" Ende-zu-Ende verschlüsselt sind. Und diese sind auf dem Desktop nicht verfügbar.

    Ich verstehe dennoch nicht, warum ich nicht auf zwei Geräten die gleiche ID verwenden kann.
    Meinen Schlüssel kann ich als Backup exportieren und auf einem zweiten Gerät importieren. Dann sollten beide in der Lage sein alles zu ent- und verschlüsseln.

    Das Problem sind maximal die gesendeten Nachrichten, die nur auf dem sendenden Gerät vorhanden sind. Aber auch dies ließe sich lösen, in dem man die gesendete Nachricht an das zweite Gerät schickt... was dann natürlich zusätzliches Datenaufkommen verursacht.

  • Ich verstehe dennoch nicht, warum ich nicht auf zwei Geräten die gleiche ID verwenden kann.
    Meinen Schlüssel kann ich als Backup exportieren und auf einem zweiten Gerät importieren. Dann sollten beide in der Lage sein alles zu ent- und verschlüsseln.

    Das Problem sind maximal die gesendeten Nachrichten, die nur auf dem sendenden Gerät vorhanden sind. Aber auch dies ließe sich lösen, in dem man die gesendete Nachricht an das zweite Gerät schickt... was dann natürlich zusätzliches Datenaufkommen verursacht.


    Auch der Empfang macht Probleme. Woher soll der Nachrichtenserver denn wissen wieviele Geräte unter einer ID laufen hast?

    Zurzeit wird nach dem Erhalt einer Nachricht an eine ID diese auf dem Server gelöscht. Hast Du nun mehrere Geräte unter einer ID laufen, so wird es wohl nie den gleichen Nachrichtenstand auf allen Geräten geben.

  • Ich denke das ließe sich nur sauber lösen, indem letztlich jedes Gerät eine eigene ID hat, wobei diese aber dann zu einer Art Gruppe zusammengeschlossen werden, die nach außen unter der "Haupt-ID" sichtbar ist. D.h. hinter einer ID in der Kontaktliste eines Chatpartners verbirgt sich dann eigentlich eine Gruppe, die die ganzen Multidevices enthält. Die Verwaltung dieser speziellen "Multidevice"-Gruppe könnte dann – ähnlich den normalen Gruppen – lokal auf den Geräten erfolgen, und zwar automatisch im Hintergrund und derart, dass es für den Nutzer im normalen Gebrauch nicht sichtbar ist.
    Natürlich ist das nur eine Konzeptidee, bei der noch Einzelheiten zu klären wären. Z.B. Welches der Multidevices der Administrator dieser Gruppe sein sollte und was passiert, wenn dieses Gerät nicht mehr verfügbar ist. Wie man überhaupt Multidevices einer Gruppe hinzufügt, ohne dass hierbei Missbrauch stattfinden kann. Wie der "gelesen"-Status implementiert werden kann (geht bei Gruppen ja nicht). Wie eine Multidevice-Gruppe anderen, regulären Gruppen hinzugefügt werden kann. Und sicher noch viele andere Dinge, an die ich momentan gar nicht denke...
    Alles in allem also eine nur scheinbar einfache Idee, deren Realisierung jedoch ziemlich kompliziert sein dürfte…[emoji6]
    Andy

    Einmal editiert, zuletzt von andyg (5. April 2018 um 18:27)

  • Zitat von "schuschu" pid='37419' dateline='1522955147'


    Das Problem wird wohl sein dass sie dafür alles neuschreiben müssten und ich glaube kaum dass das ein Thema sein wird, besonders da der Webclient ja auch bald mit iOS funktionieren wird.


    Sehe ich auch so. Ein gut funktionierender Webclient nimmt einer „echten“ Multidevice-Lösung den Wind aus den Segeln, denn sie ist dann einfach nicht mehr dringend erforderlich, um nicht zu sagen obsolet. Zumal zu einer „echten“ Multidevice-Lösung m.M.n. ein sehr steiniger Weg führt, der bis zum Ziel mit sehr vielen Bugs gepflastert sein dürfte...
    Wenn der Webclient aber auch unter iOS/Safari gut läuft kann ich damit aber wahrscheinlich auch gut leben, denke ich.

    Andy

    Einmal editiert, zuletzt von andyg (5. April 2018 um 21:48)

  • @RobertaMaschine


    Leider schon älter, Dein Thread. Doch für mich sehr aktuell. Denn ich könnte nahezu jeden Buchstaben von Dir unterstreichen ; )

    Falls Du als "Gast" nun überhaupt über "diese meine Antwort" informiert werden solltest, so würde mich interessieren, ob Du weiterhin Telegram im Einsatz hast oder nur noch Threema benutzt (und Dicht mit dessen Nachteilen gegenüber Telegram arrangiert hast) – oder umgekehrt. Denn auch ich, als primärer PC-(10 Finger)-Nutzer, schätze an Telegram die "Handy-Unabhängigkeit".

    Dankeschöns für eine Rückmeldung!

    webaschtl