Threema im Bundestag angesprochen

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    Janecek kritisierte, dass es nicht möglich sei, Nachrichten von WhatsApp an Nutzer von Threema zu senden. Auch sei es nicht möglich, Kontaktdaten und Datenhistorien von einer App zur anderen mitzunehmen.


    Auf mich wirkt das so, als ob Er das Prinzip der freien Marktwirtschaft nicht wirklich verstanden hat! :rolleyes:

  • Wobei er da nicht ganz unrecht hat. Offene Kommunikationsinfrastrukturen, die nicht von einzelnen Firmen (WhatsApp, Threema, Wire, etc.) kontrolliert werden, sind geschlossenen Systemen grundsätzlich schon vorzuziehen. Leider gibt es hier noch nichts wirklich massentaugliches, das die gleiche Usability wie WhatsApp/Threema/Wire bietet. XMPP ist zwar schön und gut, für mich allerdings nicht die Zukunft.

  • Finde auch, dass er irgendwie schon recht hat. Stellt euch z.B. mal vor, man könnte nur innerhalb desselben Anbieters telefonieren, d.h. Telefonate von T-Mobile zu O2 etc. wären nicht möglich... so dass in letzter Konsequenz alle beim selben, größten Anbietet sein müssten und kein freier Wettbewerb mehr möglich ist (Kartellbildubg)


    - Andy

    Einmal editiert, zuletzt von andyg (11. März 2017 um 13:03)

  • Also, wenn ich die Wahl habe zwischen Insellösungen und einem großen Ganzen, wie in der Telefonie, die ungefähr so sicher ist, als würde man mit einem Megafon durch das Dorf brüllen, dann bleibe ich doch gerne bei den Insellösungen. Das ist das Problem, wenn man Insellösungen zusammenführen will - man muss Kompromisse eingehen.

    (Um Verwirrung zu vermeiden: Ich arbeite bei Threema, spreche hier aber für mich.)

  • Zumal ich bei den Mail-Diensten sehe, welcher Dienstleister hinter der Adresse steckt. Zu GMail adressen sende ich beispielweise nie Datein oder irgendwas Persönliches. Da sage ich eher kriegste persönlich oder via Threema.

    Und wenn ich mir überlege auch WA Kontakte in meiner Liste zu haben, müsste ich da ja auch wieder Abstriche in der Kommunikation machen, selbst wenn ich sehe welches Unternehmen dahinter steckt.

    Zumal müsste dann auch in Sachen Funktionen gleich entwickelt werden,damit jeder alles senden und empfangen kann. Das ist nicht nur utopisvh sondern würde inovationen auch stark bremsen.

  • Es werden einfach Äpfel mit Birnen verglichen. Ich kann ja auch keinen Brief an eine Telefonnummer schicken oder ein Fax an einen Briefkasten.
    Es gibt Kommunikationsstandards. Und Protokolle. An diese kann ich mich halten oder eben nicht.
    Eine Kompatibilität zwischen allen ist weder gewünscht noch umsetzbar.

  • Von den Anbietern ist Kompatibilität zu anderen natürlich nie gewünscht, ist ist klar. Umsetzbar wäre das technisch schon, aber freiwillig machen die Anbieter das natürlich nicht.

    Im Interesse der Nutzer/Gesellschaft wäre eine Interoperabilität zwischen den Anbietern allerdings schon, nicht zuletzt um hier einen funktionierenden (!) Wettbewerb zu ermöglichen. WA hätte dann auch niemals so eine Platzhirsch-Stellung, wenn man mit anderen Messengern die Nutzer der jeweils anderen erreichen könnte. Dann könnte ein echter Wettbewerb entstehen, bei dem neue/andere Anbieter auch eine echte Chance hätten. Ich wette, die Telekom (wie auch jeder andere größere Telekommunikationsanbieter) würde Interoperabilität auch nicht anbieten, wenn es nicht regulatorisch gefordert wäre. Der freie Markt regelt eben nicht alles von selber.

    Der Vergleich mit "Brief an Telefonnummer schicken" passt mMn gar nicht - denn dabei handelt es sich um zwei technisch völlig verschiedene Felder (die im Übrigen jeweils ihren eigenen Wettbewerb mit interoperierenden Anbietern haben), Zwischen Brief und Telefon wird darüber hinaus regulatorisch - wohl auch deswegen - auch gar keine Interoperabilität verlangt. Nicht alles, was hinkt, ist auch ein Vergleich... [emoji6]

    - Andy

    Einmal editiert, zuletzt von andyg (12. März 2017 um 19:59)

  • Nein, es ist eben nicht im Interesse der Nutzer: Wenn Threema kompatibel zu WA & co. wäre, dann ist Threema nur genau so sicher, wie es das schlechteste Protokoll, mit welchem Threema kompatibel ist, zulässt. Das hat mit kompromissloser Ende-zu-Ende-Verschlüsselung dann nichts mehr zu tun.

    Natürlich wäre ein offener Protokoll-Standard begrüßenswert, aber das sehe ich im Moment noch nicht. XMPP hat das gleiche Problem wie SMTP und POP3 - uralt, der ursprüngliche Standard ist nicht sicher und zig-tausend Erweiterungen.

    (Um Verwirrung zu vermeiden: Ich arbeite bei Threema, spreche hier aber für mich.)

  • Man neigt ja schnell zu verallgemeinern wenn man nicht in der Materie steckt.
    Die meisten Menschen (99,9% all derjenigen die in unserer Regierung sitzen) haben eher keine Ahnung wie Computer geschweige denn wie das Internet funktioniert.
    Apps werden geschlossen von firmen betrieben. Man verbindet sich darauf und lädt Daten hoch oder runter. Der Empfänger verbindet sich auf den selben Server und holt sich seine die Daten ab.
    Während z.B. Bei emails das etwas anders läuft. Das ist mehr eine art Peer to Peer zwischen den servern. Wenn ich von gmail zu Yahoo eine Email schicke, verbindet sich der gmail Servern zu den yahoo Servern wo sich der Nutzer seine post holen kann.
    Theoretisch kann ich mich auch von zuhause so eine email ohne gmail, yahoo etc verschicken. Diese würde dann aber im spam landen weil das zu oft ausgenutzt wurde und wird.
    Jedenfalls ist das ein offenes Protokoll. Jeder kann mitmachen.
    Schauen wir dann zu DEmail rüber, geht das schon nicht mehr.
    Schauen wir uns Jabber an:
    Jabber z.B. Ist genauso ein offenes Chat Protokoll wie Emails. Allerdings gibt es da schon das Problem mit den Servern welche nicht miteinander sprechen. Sollte allerdings durch eine Erweiterung des protokolls, ein v2 oder so möglich sein.

    Aber weshalb sollten Messenger reguliert werden? Absolut jeder in Deutschland hat die Möglichkeit sich den Messenger seiner Wahl zu installieren.
    Genauso wie es nach der Telekom Regulation ist. Ich kann zur Telekom gehen, zu 1&1 oder, oder, oder.
    Ich möchte selbst bestimmen wer meine Daten bekommt und vor allem wie viel davon und welche.

  • Naja, ist es wirklich ein Experte auf der Digitalebene? Hmmm!

    Was ist mit XMPP- Protokoll?

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    ʕ•ᴥ•ʔ

    Note II / Android 4.*

    Note 8 / Android 9

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    „Der Zweifel ist der Beginn der Wissenschaft. Wer nichts anzweifelt, prüft nichts. Wer nichts prüft,
    entdeckt nichts. Wer nichts entdeckt, ist blind und bleibt blind.“

  • Ich denke für die Zielgruppe ist es ein guter Beitrag. Man sollte immer im Auge haben, für wen so etwas gemacht ist.

  • Richtig, aber man sollte auch eine bereits schon lange existierende Lösung erwähnen. Das ist kein Digitalexperte wenn man XMPP nicht kennt.
    Threema und Co. müssen einfach den Massenger einfach um XMPP Protokoll erweitern .

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  • Wer sagt denn, dass er es nicht kennt, nur weil es nicht im Bericht aufgetaucht ist?

    Er hat nur erklärt wie der Stand der Dinge in der (politischen) Diskussion mit bestehenden, allgemein verbreiteten Messengern ist. Da kann man auch einen 2h-Beitrag draus machen, wo man noch XMPP, Wire und sonstige Nischen-Messenger erwähnt. Dazu noch Verschlüsselungstechnologien und Vor- und Nachteile von OpenSource.

    Aber darum geht's gar nicht in dem 4-Minuten Beitrag. Dafür jemanden abqualifizieren geht an der Sache vorbei. Hier gehts um WDR-Zuschauer und nicht um c't- oder ix-Leser. Und sicherlich auch nicht für die meisten Forums-Mitglieder.

    Einmal editiert, zuletzt von Ray (29. Mai 2019 um 07:15)