Datenschützer verbietet Facebook Datenabgleich mit WhatsApp!

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    Hamburgs Datenschutzbeauftragter Prof. Johannes Caspar hat Facebook mit sofortiger Wirkung untersagt, Daten von deutschen WhatsApp-Nutzern zu erheben und zu speichern.

    Zudem müsse Facebook bereits von WhatsApp übermittelte Daten löschen. Die rund 35 Millionen WhatsApp-Nutzer müssten selbst entscheiden können, ob sie eine Verbindung ihres Kontos mit Facebook wünschen, erklärte Caspar am Dienstag in Hamburg. "Dazu muss Facebook sie vorab um Erlaubnis fragen. Dies ist nicht geschehen."

    Facebook und WhatsApp seien selbstständige Unternehmen, die die Daten ihrer Nutzer auf Grundlage ihrer Nutzungs- und Datenschutzbedingungen verarbeiten. Nach dem Erwerb von WhatsApp durch Facebook vor zwei Jahren hätten sie zugesichert, dass Daten der Nutzer nicht miteinander ausgetauscht würden.

    "Dass dies nun doch geschieht, ist nicht nur eine Irreführung der Nutzer und der Öffentlichkeit, sondern stellt auch einen Verstoß gegen das nationale Datenschutzrecht dar", begründete die Datenschutzbehörde die Verwaltungsanordnung.

    via N24

    :exfreude: :exfreude: :exfreude:

  • Diese News liest sich erst einmal gut. Nur wie genau will die Behörde dies umsetzen und wie kann man glaubhaft nachvollziehen, dass WhatsApp respektive FB die Daten auch gelöscht hat, sollte WhatsApp respektive FB plötzlioch aufhören die Daten zu erheben?

  • @"Doppellhelix" leider werden dies viele WA-Nutzer denken.

    Ich bin so froh die Schritte weg von FB und WA gegangen zu sein, dies könnt ihr euch nicht vorstellen :)

    Ich stelle mir gerade die Frage, wie bindend so eine Verwaltungsordnung ist. ich habe noch nie etwas von einer Verwaltungsordnung gehört und wenn ich Google zu rate ziehe, komme ich nur zu einer Erklärung der Verwaltungsvorschrift.

    In einem Artikel auf Golem.de steht am Ende, dass FB sich kurzfristig dazu äußern wird. ich bin gespannt.

  • Einem Antrag auf Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung wird vermutlich stattgegeben. Denn es geht wieder um die gleiche Frage, nur in einem brisanteren Kontext: Kann das nationale Rechtssystem eines einzelnen EU Mitgliedsstaates gegenüber einer "EU-Firma" mit Sitz in Irland und deren Anwendung europäischen Rechts, eine Einzelfallregelung (Extrawurst) mit Gültigkeit für nur einen Mitgliedsstaat verlangen / erzwingen?

    Unabhängig davon bleibt ja noch das Problem der Unmöglichkeit eines vollständigen Opt-out bei der Datennutzung bzw. -weitergabe durch Whatsapp. Wird das im selben Verfahren abgehandelt, oder auf europäischer Ebene? Dann wäre es mindestens ein weiteres Verfahren. Das wird Jahre dauern. Trotzdem bin ich froh darüber, dass irgendwann nachvollziehbare Rechtssicherheit hergestellt wird.

    Bei TTIP würde künftig in dieser Situation ein Schiedsgericht hinter verschlossenen Türen tagen und eine unanfechtbare Entscheidung verkünden. Verbraucher? Gibts dann keine mehr, nur Konsumsklaven.

    Einmal editiert, zuletzt von Chris (28. September 2016 um 09:13)

  • Bei TTIP würde künftig in dieser Situation ein Schiedsgericht hinter verschlossenen Türen tagen und eine unanfechtbare Entscheidung verkünden. Verbraucher? Gibts dann keine mehr, nur Konsumsklaven.

    Und genau dies habe ich eben im Golem.de Kommentar erwähnt, dass Problem bei TTIP ist ja nicht nur das Schiedsgericht. Mit TTIP könnte FB theoretisch DE auf verloren gegangenen Gewinn verklagen und dies ist ein absoluter Witz aus meiner Sicht.

    Zwischen Kanada und Amerika besteht so ein Freihandelsabkommen (Nafta) und Anfang des Jahres hat eine kanadische Firma Klage gegen die USA eingereicht und verlangt 15 Mrd. Dollar Schadenersatz. Zum Glück habe ich diese Information noch einmal geprüft, ich hatte es nämlich anders herum in Erinnerung (amerikanische Firma verklagt Kanada :D )...

    Quelle

    Jetzt heißt es wieder abwarten und Tee trinken, viel Tee^^

    Einmal editiert, zuletzt von Chris (28. September 2016 um 09:13)

  • 1. Ich trinke nur Kaffee :D
    2. Es stimmt so wie Du es schreibst. Dabei entsteht für die USA übrigens derzeit ein absolutes SuperGAU Szenario. Wenn das Freihandelsabkommen der EU mit Kanada (CETA) ratifiziert wird, das Abkommen mit den USA (TTIP) aber nicht, dann dürften einige Firmenzentralen nach Kanada abwandern. Die Chance Unsummen mit Nichts zu verdienen darf man sich schon wegen der "Effizienz- und Renditesteigerung" zur Erhöhung des "Unternehmenswertes" und der Sicherung der "Dividendenzahlungen" an die "Investoren" nicht entgehen lassen. Für die Öffentlichkeit wird daraus dann immer die schöne Phrase "...zum Erhalt von Arbeitsplätzen". Klar, ne?
    Ich hör schon auf ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Chris (28. September 2016 um 09:19)