Der Anfang vom Ende der GEZ/"Beitragsservice"

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  • Ich habe die ÖR nie konsumiert und bin deshalb nicht weniger deutsch, oder habe nicht weniger Menschenverstand oder Umgangsformen. So nehme ich mich selbst zumindest wahr :D

    Ich wage auch nicht, dem zu widersprechen. :D

    Radio hast Du auch nie gehört?


  • Ich wage auch nicht, dem zu widersprechen. :D

    Radio hast Du auch nie gehört?

    Ich habe nie bewusst die Entscheidung getroffen jetzt das Radio einschalten zu müssen und vermisse das auch nicht. Ehrlich.
    Meistens dudelt das im Büro eines anderen Kollegen, davon bekomme ich aber von meinem Arbeitsplatz, zum Glück, wenig mit. Hab halt Mp3 oder Spotify im Ohr ;)

    Meine Nachrichten hole ich mir aus anderen Online Angeboten und bezahle dann auch gerne dafür.

    Einmal editiert, zuletzt von Sze.Td (17. Juni 2016 um 12:00)

  • Problem bei einer Staffelung ist wieder der Datenschutz: es steht den Anstalten nicht zu auf Daten der Finanzämter zurückzugreifen, außerdem wird der Rundfunkbeitrag ja auch im Arbeitslosengeld berücksichtigt (auch wenn das insgesamt zu niedrig ist, aber das ist eine andere Diskussion).

    Es sind ja allein deshalb so viele Sender, weil die Generationen unterschiedlich geprägt sind.
    Beispiel Radio: Die älteren hören die Oldies, die jüngeren Pop und die ganz jungen die neusten Charts, dann gibts noch Menschen die mehr Klassik oder Jazz hören, die inhaltlichen Diskussionen sind ja noch gar nicht berücksichtigt. Das heißt wir sind so geprägt, dass wir mit 2 Sendern das gar nicht abbilden können. Auch sind die Kulturprogramme ja wie gute Wochen-, Tageszeitungen, wenn wir die reduzieren, dann verlieren wir nicht nur Pluralität, sondern auch unterschiedliche Recherche und Erkenntnisse - es kann nicht einer allem nachgehen und das dann auch noch im Programm unterbringen.
    Gleiches doch beim TV: wenn wir tagsüber im ersten Programm Arte-Inhalte bringen, dann verlieren wir viele ältere Menschen, auch möchte ich nicht im zweiten Programm den ganzen Tag Bundestagsbebatten ansehen, sondern nur ausgewählte Themen und die werden bei jedem anders gelagert sein.

    Viele Sender zu betreiben kostet heute ja nicht mehr viel Geld - was Geld kostet sind die Inhalte zu produzieren, insofern plädiere ich dafür den Sport an die Privaten abzugeben und dafür die Orchester zu behalten, nicht weil Sport nicht wichtig ist für die Grundbedürfnisse, sondern weil er viel zu aufgebläht und zu teuer geworden ist.


  • Über 5€ würde sich vermutlch keiner mehr aufregen.

    Das trifft das Thema schon gut auf den Punkt. Natürlich kann die GEZ bleiben - aber warum einen Satz von rund 18 Euro im Monat ist mir ebenfalls schleierhaft... :hmm:
    Es wäre überhaupt kein Problem, den Beitragssatz nach unten zu schrauben. Warum nicht einfach glatt einen "10er" - Die liebe Gebührenstelle könnte auch diesen Beitrag verkraften - und der (ehrliche) Steuerzahler freut sich doppelt.


  • Viele Sender zu betreiben kostet heute ja nicht mehr viel Geld - was Geld kostet sind die Inhalte zu produzieren, insofern plädiere ich dafür den Sport an die Privaten abzugeben und dafür die Orchester zu behalten, nicht weil Sport nicht wichtig ist für die Grundbedürfnisse, sondern weil er viel zu aufgebläht und zu teuer geworden ist.

    So oder so ähnlich kann man das andenken. Wie gesagt, es besteht aufjedenfall Gesprächsbedarf, davon wollen die ÖR aber überhaupt nichts wissen und wählen, wie schon immer, die Holzhammermethode. Wer nicht will, der wird zu seinem Glück gezwungen.

    Und wie der Zufall es so will, liegt vor mir (wieder mal) ein Schreiben vom Gerichtsvollzieher auf dem Tisch :D Und das ist etwas, was ein "Beitrag" eigentlich nicht auslösen sollte.

    Einmal editiert, zuletzt von Sze.Td (17. Juni 2016 um 12:38)

  • Anton
    Es geht bei den Rundfunkgebühren doch immer nur um die Grundversorgung. Also warum soll ich für etwas bezahlen was ich nicht nutze. Grundversorgung heisst für mich das Minimum. Und jetzt frage ich Dich warum fast 300 Leute des ZDF und der ARD in Frankreich zur EM sind obwohl das Fernsehen und die Regie vom französischen Fernsehen und der Uefa gesteuert werden.
    Grundversorgung heisst ich bekomme die Ergebnisse und gut ist. Und wer das sehen möchte kann dafür bezahlen.
    Warum muss bei einer Grundversorgung jede Fernsehanstalt im Ausland ihr Korrespondententeam haben? Würde es nicht ausreichen ARD oder ZDF in einem Land? Wie gesagt wir reden von Grundversorgung.
    Für mich zum Beispiel gibt es gar keine Musik von den ÖR. Ich muss private Sender oder Mp3 bzw. Internetradio hören? Habe ich nicht auch ein Anrecht darauf, weil ich muss ja dafür zahlen? Oder bekomme ich es jetzt Erlass?

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    Einmal editiert, zuletzt von Jzuchi (17. Juni 2016 um 16:29)

  • Der ÖR muss zwei Dinge erfüllen: Grundversorgung und Bildungsauftrag und der letzte Punkt macht mir mächtig Sorgen, wenn sämtliche Programme wegfallen würden.

    Mag immer Menschen geben, die sich auch auf anderem Wege bilden, aber ich würde ungern die vielen BILD-Leser in ihrer Welt allein lassen!
    Außerdem schätze ich das Kulturprogramm sehr und habe auch viele Informationen die ich hier teile, oder dass ich überhaupt aufmerksam auf Netzpolitik geworden bin, aus eben diesen Kulturprogrammen des ÖR - Zeitung alleine reicht mir nicht und ich weigere mich auch Formate wie Netflix oder Amazon zu unterstützen - die Gründe dürften bekannt sein! Also bleiben mir keine Alternativen.

    Über den Sport haben wir ja schon gesprochen, dennoch ist es mir ein Rätsel, welche Inhalte hier manche mit " 5 Euro / Monat " finanzieren wollen, kann mir die Rechnung bitte jemand erklären?

  • Ich verzichte schon auf Sky um mir den Beitrag für die ÖR leisten zu können :tränenlachen: .

    Ich wiederhole nochmal meine Bitte: Thema schließen, da es sich hier um eine Endlos-Diskussion handelt. Man muss einfach akzeptieren, dass hier mehrere - bekannte - unterschiedliche Standpunkte/Meinungen gibt.

  • Bitte auf gar keinen Fall schliessen! :)

    Ich finde diese Diskussion hier sehr interessant und was mich am meisten freut, dass hier ein sehr sachlicher Austausch, ohne Beleidigungen, statt findet.

    Ein Forum dient auch um Meinungen auszutauschen und nur weil es bei einem Thema verschiedene Meinungen gibt, muss man einen Thread nicht schließen! :)

  • Grundversorgung, Bildung. Wenn es überholt ist, dann aber richtig. Bildung und Grundversorgung kann man sich im heutigen Zeitalter auch per Internet holen.
    Bleibt doch dann nur noch die Privatisierung und sich in der freuen Wirtschaft behaupten. Und ich denke mal das man dann nicht mehr mit dem heutigen Modell überlebensfähig ist.

    Weiss denn jemand wie viele Leute inkl. GEZ bei den ÖR beschäftigt sind. Das könnte auch noch ein politischer Faktor sein.

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  • Wenn die heftigen Reaktionen eines zeigen, dann wohl dass das Thema heiß umstritten ist. Wie wäre es wenn diejenigen die einen öffentlichen Rundfunk wollen auch dafür zahlen. Die anderen nicht. Der bestellt der zahlt auch! Klingt vernünftig, oder?

    "no space left on device" "kein Weltraum links vom Gerät"

  • Klingt sehr sehr gut.
    Nur denke ich mal das keiner wirklich zahlen will.
    Und wer möchte kann gerne meine GEZ Gebühren übernehmen, verspreche auch keine ÖR zu hören oder zu sehen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Jzuchi (18. Juni 2016 um 00:26)


  • Wie wäre es wenn diejenigen die einen öffentlichen Rundfunk wollen auch dafür zahlen. Die anderen nicht. Der bestellt der zahlt auch! Klingt vernünftig, oder?


    Wird in der Praxis aber nicht funktionieren. Wer "will" dann schon zahlen, wenn man auch einfach so einschalten kann? Viele würden wohl auch einfach Nachrichten in den privaten absehen statt Tagesschau und gar nicht merken, schlecht recherchierte, nicht unabhängige Informationen zu erhalten...
    Analog: wer gute Straßen haben möchte, soll freiwillig dafür zahlen, die anderen nicht. Ich meine, die Einnahmen für Straßenunterhalt würden dann drastisch einbrechen, da viele nicht oder zu wenig zahlen würden.

    Ich bin sehr skeptisch, Infrastruktur/Grundversorgung zu privatisieren bzw. gewinnorientiert zu gestalten (nichts anders wäre es ja, denn wenn freiwillig gezahlt werden soll müsste das gesendet werden, was mehrheitsfähig ist), da das dem Auftrag letztlich widerspricht. Und eine freie, unabhängige journalistische Grundversorgung (Pressefreiheit) ist in einer Demokratie von eminenter Wichtigkeit (siehe unsere private Presse, die extrem von Werbepartnern abhängig ist). Natürlich kann man diskutieren, ob das eine oder andere Programm sinnvoll ist (Musikantenstadl), aber man kann es auch nicht allen recht machen.

    Ich finde, der Gebührenbeitrag müsste sich an der Leistungsfähigkeit der Leute orientieren: Millionäre zahlen mehr, Arme weniger oder auch gar nichts. Das wäre m. E. fair.
    - AndyG

    Einmal editiert, zuletzt von andyg (18. Juni 2016 um 08:15)

  • Ja wir wiederholen uns, aber machen auch Fortschritte, haben noch lange nicht alles gesagt und lernen alle dazu - gibt doch nichts besseres?

    Sehr richtig, das ist Teil der Infrastruktur, die wir uns in Deutschland leisten. Das ist ja des Prinzip eines solidarischen Sozialstaates: nicht jeder nutzt alles aber man verständigt sich auf ein paar Grundpfeiler und wenn etwas wichtig ist, dann doch die unabhängige Presse und die Bildung oder?

    Bei Privatisierung haben wir immer das Problem der Befangenheit, immer die eigenen Interessen, nie Unabhängigkeit! und entweder explizite Werbung, oder: Content -Marketing ...wäre hier das Stichwort.
    Kam übrigens heute ein guter Beitrag im DLF (ÖR!), der erklärt hat wie kritisch das ist, dass Menschen nicht mehr unterscheiden können zwischen Nachrichten von der SZ und CocaCola - wollen wir da hin?


    Die Mehrheit weiß doch oft gar nicht was gut für sie ist, sie geht nur nach dem Preis. Ihr scheint auch der Unterschied zwischen "News" oder einem guten Artikel in der ZEIT nicht klar zu sein, es geht nur um die "Information". Jetzt kann man sagen gut, ihr ist nicht zu helfen, selbst schuld, oder man bringt nach einem Tatort die Tagesthemen, die (bei aller Kritik) deutlich tiefer gehen als die RTL-News oder (embedded) Reuter-News und das nehmen die Menschen dann noch mit.
    Das finde ich äußerst wichtig, sonst können wir die Demokratie abschaffen, wenn sich eh keiner mehr mit Dingen tiefer beschäftigt und sich dafür interessieren lernt. Ich habe doch die Möglichkeit den Sender zu wechseln und dann etwas über bspw. die Soziologie oder die Botanik zu erfahren, obwohl ich davon noch nie etwas gehört habe. Oder der Regionalsender weist mich auf eine Bürgerbeteiligung zu einem wichtigen Thema hin. Diese Auswahl ist einmalig und deckt sehr viel ab, das ist doch eine Errungenschaft.
    Ein Mensch verändert sich doch, entdeckt neues, aber braucht dazu ja die Chance, die Anregung und da ist nichts besser geeignet als die Zeitung oder der ÖR, das deckt kein Amazon Prime ab (und falls ja müssten wir uns erst Recht Sorgen um das Monopol machen).


    Und an diejenigen die sich rein über manche Webseiten informieren: ist es nicht anstrengend, wegen jedem Thema eine neue Website aufzurufen? Im ÖR und der Zeitung ist das Spektrum abgebildet. Dort lässt man dann die Prominews weg und liest den Rest. Auf Netzpolitik.org erfahre ich aber nichts zum Klimawandel oder den Unwettern, also muss ich noch zig andere Seiten aufrufen. Oder wie macht ihr das?

    Übrigens liegen die 17,50 im EU-Mittelfeld, andere Staaten zahlen knapp 10 Euro mehr und trotzdem gilt der deutsche ÖR als der beste.

    Einmal editiert, zuletzt von Anton (19. Juni 2016 um 02:25)


  • Die ÖR sind ganz bestimmt nicht unabhängig. Das ist alles Parteipropaganda.

    Gut wer ist dann bitte unabhängig?
    Diese "Parteipropaganda" ist relativ gesehen harmlos - nenne mir ein Land in dem das besser geregelt ist als hier? Ein gewisses politisches Korrektiv muss immer sein, sonst kann ja auch keine "Unabhängigkeit" garantiert werden.
    Kenne bisher kein unabhängigeres Konstrukt, von kleinen Verlagen wie "heise" oder kleinen Blogs wie "Netzpolitik.org" mal abgesehen, aber das sind ja keine Lösungen als Ersatz für den ÖR.

    Bietet Sky investigativen Journalismus?