Der Anfang vom Ende der GEZ/"Beitragsservice"

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  • Das ist ja des Prinzip eines solidarischen Sozialstaates: nicht jeder nutzt alles aber man verständigt sich auf ein paar Grundpfeiler und wenn etwas wichtig ist, dann doch die unabhängige Presse und die Bildung oder?

    Ich finde eine unabhängige Presse auch wichtig und richtig, aber die gibt es de fakto nicht bei den ÖR. In Zeiten der Ukraine Krise war es fast egal, ob ich den Julian Reichelt auf Bild.de lese, oder die ÖR konsultiere. Der Tenor war ziemlich einstimmig, sehr flach recherchiert und mit subtilen Schuldzuweisungen ausgeschmückt. Kurzum, eine bessere Berichterstattung habe ich ausgerechnet dort erhalten, wo es keine Zwangsmitgliedschaft gibt. Damit möchte ich sagen, das die von dir als wichtig deklarierten Grundpfeiler nicht zwangsläufig die Attribute des ÖR sind. Dafür gibt es genügend Beispiele, aber um bei dem letzen aktuellen Fauxpas des ÖR zu bleiben erwähne ich nur kurz die Russland Doku bei der im nachhinein festgestellt worden ist, das der ÖR einen Russen geschmiert hat, um zu "beweisen" in der Ukraine der Putin tobt. Der Shitstorm war damals auch nicht mehr weit.

    Du kannst jetzt freilich sagen: "naja, passiert doch jedem". Ja, schon. Aber in diesem Moment möchte ich von meiner Freiheit gebrauch machen und die Mitgliedschaft kündigen. Stattdessen bestätigen die ÖR sich selbst im Recht, indem auf steigende Mitlgliederzahlen verwiesen wird. Ein Witz oder?


    Bei Privatisierung haben wir immer das Problem der Befangenheit, immer die eigenen Interessen, nie Unabhängigkeit!

    Kam übrigens heute ein guter Beitrag im DLF (ÖR!), der erklärt hat wie kritisch das ist, dass Menschen nicht mehr unterscheiden können zwischen Nachrichten von der SZ und CocaCola - wollen wir da hin?

    Meine Frage ist deshalb: wie befangen sind die ÖR eigentlich? Den Satz den du zur beschreibung des Problems der privatisierung des Fernsehens verwendet hast, kann ich quasi 1 zu 1 auf die ÖR übertragen. Die einen gestalten ihr TV Programm aufgrund von Marktinteressen die anderen aufgrund von politischen Interessen. Unabhängig ist hier also keiner, egal wie hoch der Beitrag des ÖR ist.

    Wir wollen natürlich nicht in eine Welt schlittern in der coca-cola News gleichgesetzt mit SZ News werden, aber wenn wir bereits jetzt das Problem vor der Tür haben, was hat der ÖR, wenn er doch so substanziell zu sein scheint, dagegen getan?


    Die Mehrheit weiß doch oft gar nicht was gut für sie ist, sie geht nur nach dem Preis. Ihr scheint auch der Unterschied zwischen "News" oder einem guten Artikel in der ZEIT nicht klar zu sein, es geht nur um die "Information". Jetzt kann man sagen gut, ihr ist nicht zu helfen, selbst schuld, oder man bringt nach einem Tatort die Tagesthemen, die (bei aller Kritik) deutlich tiefer gehen als die RTL-News oder (embedded) Reuter-News und das nehmen die Menschen dann noch mit.
    Das finde ich äußerst wichtig, sonst können wir die Demokratie abschaffen, wenn sich eh keiner mehr mit Dingen tiefer beschäftigt und sich dafür interessieren lernt.

    Für meinen Geschmack interpritierst du zuviel Qualität und Relevanz in das TV Programm der ÖR hinein. Das mag ja sein, das die Mehrheit vielleicht etwas nicht begreift, aber die ÖR werden dieses Problem auch nicht beheben können. Ob jemand den Nachrichtengehalt einer News versteht oder nicht, ist nicht die Schuld des ÖR, auch ist es nicht deren ihre Aufgabe zu vermitteln, oder dieses Problem zu lösen.

    Mit der Demokratie wird meines erachtens nach auch nichts passieren, weil die ÖR Sendeanstalten größtenteils das Rentnerpublikum bedienen und die Demokratie demnach schon längst verloren wäre. Aber wie wertest du denn eigentlich die Tatsache das viele Umfragen Veränderungen im System des ÖR wünschen, aber kein Gehör auf der Ebene der Demokratie vorfinden? Wird hier nicht eher das Gegenteil dessen gefördert, was die ÖR deiner Meinung nach vermeiden wollen (z.B Politikverdrossenheit)? Ich könnte genausogut hergehen und sagen das die Demokratie ausgehöhlt wird, weil ich nicht verstehe weshalb kein Volksentscheid zu diesem Thema durchgeführt wird.


    ist es nicht anstrengend, wegen jedem Thema eine neue Website aufzurufen? Im ÖR und der Zeitung ist das Spektrum abgebildet. Dort lässt man dann die Prominews weg und liest den Rest. Auf Netzpolitik.org erfahre ich aber nichts zum Klimawandel oder den Unwettern, also muss ich noch zig andere Seiten aufrufen. Oder wie macht ihr das?

    Nur die ÖR zur Rate zu ziehen ist aber auch nicht gerade die beste Methode um über das Weltgeschehen, halbwegs fundiert, urteilen zu können. Auch wenn es anstrengend wäre zig Webseiten aufzurufen, es ist richtig und wichtig das zu tun. Aber so weit müssen wir doch heute gar nicht mehr gehen. Apps wie Newsrepublic versorgen mich auf dem Tablet mit den aktuellsten Nachrichten, dazu habe ich einen Newsfeed auf meinem smartphone welcher mir sogar die Berichte von Telepolis auf das Display bringt. Sorry, aber dagegen stinkt das Angebot des ÖR ziemlich ab, die haben sich letzes Jahr lieber hingesetzt und den alten Teletext in eine App programmiert.... Hmja.

    Momentan sehe ich genau das Gegenteil dessen, was du im ÖR siehst. Die Demokratischen Grundpfeiler beginnen doch bereits bei der Eintreibung der Gebühr zu bröckeln. Die Art und Weise wie das passiert, ist dem entgegengesetzt was der ÖR eigentlich sein will. Bei meinem Monatsbudget von 30€ für Medien, nimmt der ÖR mehr als 50% ein, es gibt hier einfach keinen Platz mehr für ein SZ-Abo, welches ebenso mit ca 18€ zu buche schlägt. Die ÖR haben bereits jetzt ein Medienmonopol aufgebaut, welches mit seiner Zwangsgebühr einfach nur Anteile abgreift. Anteile die für die Informationelle Selbstbestimmung aber nicht unwesentlich sind, vorallem wenn wir über Demokratie reden.

    Und auf diesem Brei wird versucht "Akzeptanz" aufzubauen...

    Machterhalt durch Angst und Terror im Namen der Demokratie. Das verbinde ich mit den ÖR.

    Einmal editiert, zuletzt von Chris (24. Juni 2016 um 11:46)

  • Ja da gebe ich dir Recht, der ÖR ist in vielen Beiträgen sicher tendeziös und wahrscheinlich auch manipulativ. Oft sind dort unkritische Journalisten am Werk oder gar welche, die gezielt die öffentliche Meinung beeinflussen wollen - alles richtig.

    Aber da sind wir wieder an einem Punkt: Ich kann nur die Tagesschau und Lanz ansehen und mir den Kommentar von Sigmund Gottlieb anhören, oder aber auch ein "SWR2 Forum", "DLF Hintergrund" anhören und Arte aufrufen. Ich hab die Wahl und weiß mit der Zeit welche Formate differenzieren und welche nicht. Hier alle Anstalten und Formate über einen Kamm zu scheren wäre viel zu einfach und dem riesigen Angebot nicht gerecht. Und seien wir mal ehrlich: Ich lese auch gerne Telepolis, aber nur als Ergänzung. Dort schreiben meistens immer die gleichen Redakteure und deren Meinungen kommen auch deutlich zum Ausdruck. Daher bin ich froh wenn ich die Auswahl habe und viele Quellen.

    Würde der gesamte ÖR wegbrechen, hätten wir auch sehr viele Quellen beerdigt. In vielen Regionen Deutschlands wahrscheinlich die besten und einzigen (bspw. NRW?).
    Gut wir haben da Negativbeispiele mit der Ukraine und Griechenland, aber das war im Ersten oder Zweiten hauptsächlich in den Nachrichten. Gab aber tolle Gegendarstellungen von "Monitor", "makro" oder Arte. Und erst jetzt hat der ÖR bspw. wieder zu enge Verbindungen zwischen BundesReg. und der Automobilindustrie offen gelegt.

    Und wie gesagt, Du kannst da differenzieren, weißt wo du alternativ guten Journalismus findest, aber sehr viele Mitmenschen wissen das eben nicht und wären dann der Flut ausgeliefert, bei der - und da bin ich mir sicher - sich die Billigsten durchsetzen werden!

    Also finde ich es eher eine Frage des Gestaltens, als der Existenz. Warum keine konstruktive Diskussion? Das gleiche beim Thema "EU", anstatt sich damit auseinander zu setzen welche EU wir wollen, will man lieber gleich austreten und verteufeln, obwohl man ganz genau weiß, dass Nationalstaaten kein Mittel mehr im 21. Jahrhundert sind und die EU essentiell wichtig ist. Immer nur "alles oder nichts", das finde ich zu einfach!

    Ich kann sehr gut verstehen, dass man sich mit der Beitrags-Eintreib-Methode nicht einverstanden ist, aber kennst du eine Alternative? Wenn alle zahlen würden, wäre der Beitrag auch geringer - da sind wir wieder bei der Frage welches Verständnis wir von einem solidarischen Modell haben, aber vor allem welches Verständnis wir von einem Staat haben.

    Kann sich jetzt jeder selbst ein Bild machen, aber ich finde die Entwicklungen in den USA mehr als fatal: jeder hat seine eigene Religion, immer mehr Fanatiker, keine sachliche Diskussion mehr, kein Vertrauen in irgendeine Institution, fast ausschließlich private Akteure auf dem Markt und eine enorme Oligopolisierung und Zuspitzung der sozialen Frage, sowie den Zerfall der Infrastruktur. Das liegt jetzt nicht nur daran, dass sie kein ÖR haben, als viel mehr daran, dass sie überhaupt kein Verständnis von solidarischen Modellen und einem Sozialstaat haben und alles staatliche Verteufeln - die Entwicklung sehe ich bei uns leider auch.

    Einmal editiert, zuletzt von Chris (24. Juni 2016 um 11:48)


  • Würde der gesamte ÖR wegbrechen, hätten wir auch sehr viele Quellen beerdigt. In vielen Regionen Deutschlands wahrscheinlich die besten und einzigen.
    Immer nur "alles oder nichts", das finde ich zu einfach

    Ich sehe es ein was du sagst und möchte nochmal unterstreichen das keiner (bzw. nur sehr wenige) der "Gegner" den ÖR wegbrechen lassen möchte. Verschlanken, effizienter gestalten, trifft es eher. Die ÖR finde ich altmodisch, weil der zu hohe Beitrag komplett die Marktdynamik aushebelt und dieser total festgefahren ist. Auf keiner der Ebene muss sich der ÖR irgendeiner Neuentwicklung anpassen, weil die Einkünfte die Existenz des ÖR komplett rechtfertigen.

    Das gilt sowohl für die Grundversorung, als auch für das komplette Nachmittagsprogramm und zieht sich bis zur Innenstadt Kölns, wo die ÖR ihren Merchandise Schmarrn loswerden und ihre Geschäfte in bester Lage positioniert haben. Dadurch das wir nun mittlerweile fast 18€ im Monat entrichten, muss über keinen einzigen Geschäftszweig kritisch nachgedacht werden, weil das Geld ist da.

    Diese Tatsache haben wir auf der einen Seite. Auf der anderen Seite (aus dem Bereich des Fernsehens) tummeln sich moderne Bezahlangebote. Netflix, AmazonPrime und Sky gestalten zunehmend das Fernsehen und das mit überschaubaren Kosten, vorallem mit der Möglichkeit selbst darüber zu entscheiden ob man es bezahlen möchte, oder nicht. Technisch geht einiges viel effizienter als Zwang.


    Ich kann sehr gut verstehen, dass man sich mit der Beitrags-Eintreib-Methode nicht einverstanden ist, aber kennst du eine Alternative?
    Wenn alle zahlen würden, wäre der Beitrag auch geringer - da sind wir wieder bei der Frage welches Verständnis wir von einem solidarischen Modell haben, aber vor allem welches Verständnis wir von einem Staat haben.

    Die Alternative die fairer war als das was wir jetzt haben gab es vor 2013... Es war nicht perfekt, aber fair. Mich stört es etwas das die heutigen Beiträge als total alternativlos hingestellt werden und der technische Fortschritt komplett ignoriert wird. Das die Beiträge sinken halte ich ebenso für ein Gerücht. Mittlerweile zahlt fast jeder Deutsche Staatsbürger, bis auf einige wenige Außnahmen wie mich. Damit geht den ÖR den Schritt jeden Haushalt mit 18 Euro zu belasten, die Einnahmen sprudeln, darüber berichtet jede Zeitung. Und was ist die Konsequenz darauß? Der ÖR möchte sein maßloses Leben mit einer weiteren Beitragserhöhung durchfinanziert bekommen haben... 20 Euro wären "zeitgemäß". Das ist ein Faß ohne Boden der einfach in keinem Verhältnis zum Gegenwert steht.

    Meine Meinung dazu ist: Wenn wir weiterhin einfach nur zusehen, werden aus den 20 Euro irgendwann 25 Euro bei gleichbleibender Qualität des TV Programms. Natürlich lässt sich von Lanz auf Arte umschalten, für die Menschen ohne Fernseher ist das aber kein Argument welches 18 Euro rechtfertigt. Es soll ein solidarbeitrag sein? Ja dann bitte von beiden Seiten. Der ÖR muss sich mir annähern und ich mich dem ÖR. Momentan entfernt sich der ÖR einfach von jedem, redet irgendwas von solidarbeitrag und erwartet tosenden Applaus ohne Widerstand. Ein Solidar(beitrag) muss finanzierbar bleiben und sollte bestenfalls, aus der Überzeugung heraus gutes zu unterstützen, finanziert werden.

    Die Art und Weise wie die Beiträge eingetrieben werden ist kein Zeichen von alternativlosigkeit, sondern ein Zeichen davon das der ÖR mittlerweile seine Volksnähe verloren hat und nur noch darauf bedacht ist uralte Strukturen aufrecht zu erhalten, ohne darauf Rücksicht zu nehmen was der Zuschauer, für den das Programm letztendlich sein sollte, davon hält.

    Ich halte diese Entwicklung für total falsch.

    Einmal editiert, zuletzt von Chris (24. Juni 2016 um 12:05)

  • Verschlanken, effizienter gestalten, trifft es eher. Die ÖR finde ich altmodisch, weil der zu hohe Beitrag komplett die Marktdynamik aushebelt und dieser total festgefahren ist.


    Ich finde man muss den ÖR nicht dem Markt ausliefern, wie es die Privaten sind. Der Gedanke, dass der Markt das richtige Gleichgewicht findet, halte ich für überholt. Das hat Thatcher damals erzählt.
    Gleicher Gedanke bei der Deutschen Post, Telekom und Bundesbahn. Das sind Teile der Infrastruktur, die sollte man niemals dem freien Markt überlassen.
    Jetzt haben wir Ausbeutung, Unzuverlässigkeit und mindestens den gleichen kafkaschen Zustand, der den Behörden vorgeworfen wird.

    ...moderne Bezahlangebote. Netflix, AmazonPrime und Sky gestalten zunehmend das Fernsehen und das mit überschaubaren Kosten, vorallem mit der Möglichkeit selbst darüber zu entscheiden ob man es bezahlen möchte, oder nicht.


    Ich wiederhole mich gerne: diese Dienste haben keinen Bildungsauftrag und werden ihn auch niemals erfüllen! Außerdem ist das Angebot viel geringer und der Preis inkl aller Dienste auch nicht billiger.


    Die Alternative die fairer war als das was wir jetzt haben gab es vor 2013...

    Und wer bezahlt die Internetangebote? Willst du eine Überwachung wer diese Dienste nutzt und wer nicht?

    ...die Einnahmen sprudeln, darüber berichtet jede Zeitung. Und was ist die Konsequenz darauß? Der ÖR möchte sein maßloses Leben mit einer weiteren Beitragserhöhung durchfinanziert bekommen haben... 20 Euro wären "zeitgemäß". Das ist ein Faß ohne Boden der einfach in keinem Verhältnis zum Gegenwert steht.


    Die Einnahmen sprudeln zum jetzigen Zeitpunkt für wenige Monate, deshalb will man ja den Beitrag senken, allerdings soll er danach auch wieder steigen, weil auch der ÖR sich höheren Preisen für die Produktionen ausgesetzt sieht. Zudem zahlen 20 % der Deutschen nicht ihren Beitrag.
    Außerdem streicht auch der ÖR kräftig zusammen: zwei der weltbesten Orchester wurden in BaWü zusammengelegt.


    Es soll ein solidarbeitrag sein? Ja dann bitte von beiden Seiten. Der ÖR muss sich mir annähern und ich mich dem ÖR. ... Ein Solidar(beitrag) muss finanzierbar bleiben und sollte bestenfalls, aus der Überzeugung heraus gutes zu unterstützen, finanziert werden.

    Sicherlich ist nie jeder zufrieden mit solidarischen Modellen, deshalb muss es gemeinsam daran gearbeitet werden das beste Modell zu finden. Das sollte dann aber für alle gelten, sonst ist es kein Solidarbeirtrag mehr!

    Wieder die Frage: wie soll eurer Meinung nach in Zukunft der Bildungsauftrag erfüllt werden?

    Einmal editiert, zuletzt von Chris (24. Juni 2016 um 14:53)

  • Ich denke mal der Bildungsauftrag per TV hat sich erledigt. Jeder Deutsche zählt fünf Euro / Monat der den Unis zugute kommt und die dann den Bildungsauftrag per Internet übernehmen.
    Die heutigen ÖR werden privatisiert.

    Gesendet von meinem SM-G900F mit Tapatalk

    Samsung SM-G900F - LaOS 18.1 - TWRP - OpenGapps nano + GT-I9100 - LaOS 15.1 - TWRP - OpenGapps pico + Asus Padfone T00C - Dont drink as root


    Zu meiner Webseite


  • Ich denke mal der Bildungsauftrag per TV hat sich erledigt. Jeder Deutsche zählt fünf Euro / Monat der den Unis zugute kommt und die dann den Bildungsauftrag per Internet übernehmen.
    Die heutigen ÖR werden privatisiert.

    Damit wären wir wieder am Anfang der Diskussion. Hast die letzten drei Seiten gelesen?

    Der ÖR sendet in Audio, Video und Text - der Übertraungsweg ist ja erstmal egal - ob UKW, Kabel oder Sattelit, der ÖR ist ja auch vollständig im Internet.

    Die Unis finanzieren sich über die Länder (Staat) und über Drittmittel (überwiegend aus der Wirtschaft) - daher können sie die Funktion gar nicht ausfüllen (eigene jahrelange Erfahrung!) - geschweige denn jeden deutschen Nichtakademiker zu erreichen.

    Einmal editiert, zuletzt von Anton (26. Juni 2016 um 15:31)

  • Ich muss mich schon wundern, wie man versucht das Angebot der Fernsehsender (egal welcher) mit einem VOD Dienst zu vergleichen.

    Hat schonmal jemand bei Netflix oder Amazon sowas wie Nachrichten oder lokale Berichterstatung gesehen? (Vielleicht hab ich ja was verpasst)


    Der einzige Weg an dem bestehenden System der ÖR etwas zu ändern, ist in meinen Augen der Weg über die Politik.

    Da Rundfunk in Deutschland Ländersache ist, muss man wohl politisch aktiv werden.

    Einmal editiert, zuletzt von threemat (26. Juni 2016 um 16:36)


  • Ich muss mich schon wundern, wie man versucht das Angebot der Fernsehsender (egal welcher) mit einem VOD Dienst zu vergleichen.

    Mich wundert dieser Vergleich nicht. Letzendlich haben sich Bezahldienste etabliert, warum wird dieses Modell in keinster Art und Weise angedacht um z.B. Kostensparender aufzutreten und den Zwangsbeitrag für den Bürger zu reduzieren? Mir geht es bei dem Vergleich eher um technische Möglichkeiten, nicht unbedingt um die Inhalte die gesendet werden.

    Ich denke wir sind uns im großen und ganzen einig, das die ÖR bestehen sollten. Nur das "wie" muss, meiner Meinung nach, komplett überarbeitet werden. Das Programm ist vermutlich nicht mal der größte Kostenfaktor, es sind vielmehr die Strukturen die sich wohl verselbständigt zu haben scheinen.

    Das sollte evtl. auch kurz beleuchtet werden:

    1. Wie dieser Artikel das auch behandelt.
    2. In meinem letzten Beitrag wurde das zwar vom Moderator entfernt, aber der Vorwuf den Vetternwirtschaft und der Korruptionsskandale habe ich mir nicht ausgedacht, belegt wird das hier oder aber hier.
    3. Auch über die fraglichen Verflechtungen der ÖR wurde schon berichtet. Oder hier.
    Tolles Zitat "Politfilz und geschäftliche Sauereien, übelste Geldgeschichten und Stasi-Verwicklungen - das prägt die 20-jährige Geschichte des MDR"
    4. Auch Sixt klagt seit Jahren dagegen.
    5. Die Methoden der Eintreibung habe ich bereits angesprochen. Hier war das mit einem Gefängnisaufenthalt verbunden. Die Ör haben recht verhalten darüber berichtet.

    Und das sind nur die populärsten Fälle der letzten sechs Jahre. Um auf die Frage zurück zu kommen wie das denn anders gemacht werden soll möchte ich deshalb nochmal antworten: "auf keinen Fall so wie jetzt".


    Der einzige Weg an dem bestehenden System der ÖR etwas zu ändern, ist in meinen Augen der Weg über die Politik.

    Da Rundfunk in Deutschland Ländersache ist, muss man wohl politisch aktiv werden.

    Genau das. Die Sendungen die bei den ÖR tatsächlich mal Qualität haben, befinden sich leider im Fahrwasser dieser Skandale. Das Modell der ÖR ist auch so aufgebaut, das man es entweder hasst, oder liebt. Beitrag zahlt, oder nicht zahlt. Eine Zwischenlösung gibt es nicht, vielleicht habe ich auch, in Anbetracht dieser Tatsache, das Bezahlmodell erwähnt. Es wäre zumindest, meiner Ansicht nach, eine guter Weg zu einer Zwischenlösung.

    Einmal editiert, zuletzt von Chris (27. Juni 2016 um 16:29)

  • Der springende Punkt ist doch der, dass nur der ÖR bestimmte Funktionen der Bildung übernehmen kann - das kann und wird niemals von einem privaten Dienst zu ersetzen sein. Wenn wir uns da einig sind, dann gibt es kein anderes Modell, als das Solidarmodell, bei dem alle bezahlen, damit jeder die Chance hat die ÖR zu nutzen.
    Wenn Einzelne aussteigen dann funktioniert das Modell nicht mehr. Insofern sehe ich keine Möglichkeit der Zwischenlösung.

    Ohne jetzt die Verflechtungen herunter spielen zu wollen, aber die gibts in gleichem Maße bei großen Privaten Anbietern. Das muss aufgedeckt und unterbunden werden, keine Frage, aber die Mittel das zu tun haben wir in Deutschland und tun es ja, auch wenn es nicht immer perfekt läuft, aber ich kenne kaum ein Land auf der Welt in dem das besser läuft.
    - Demokratie heißt einem starken Rechtssystem auch immer eine gewisse Freiheit und die fordern wir beim Thema Datenschutz ja auch -

    Apropos Datenschutz: im Vergleich zu allen privaten Diensten ist der ÖR kaum in Gefahr Daten zu sammeln, zu teilen und verkaufen zu wollen.
    Auch ein Grund warum ich niemals Amazon & Co als VOD-Dienste verwenden werde!
    Der ÖR bietet riesige Mediatheken mit interessantem Material (die Zeit hab ich gar nicht das alles zu "konsumieren").

  • Ich habe nichts entfernt - lediglich eine Schönheitskorrektur in deinem Beitrag durchgeführt - genau wie in diesem auch ;)

    Dann sorry!
    Hab dann wohl nicht gespeichert :D[hr]


    Der springende Punkt ist doch der, dass nur der ÖR bestimmte Funktionen der Bildung übernehmen kann - das kann und wird niemals von einem privaten Dienst zu ersetzen sein. Wenn wir uns da einig sind, dann gibt es kein anderes Modell, als das Solidarmodell, bei dem alle bezahlen, damit jeder die Chance hat die ÖR zu nutzen. Wenn Einzelne aussteigen dann funktioniert das Modell nicht mehr. Insofern sehe ich keine Möglichkeit der Zwischenlösung.

    Da sind wir dann wohl einfach anderer Meinung. Ich bin schon bei dir, dass das Solidarmodell bestehen soll, nur sollte es sich auch eben solidarisch nach unten orientieren und nicht immer nur nach oben. Letztendlich wurden die Beiträge 2013 von teilweise 5 auf 18 Euro angehoben und es ist immer noch nicht genug.

    Die Verflechtungen, bzw. das Eigenleben zeigen auch deutlich das der ÖR den Beitrag nicht für das Programm nutzt, sondern größtenteils andere finanzielle Interessen verfolgt. Und das auf Kosten des Solidarmodells. Ich bin ziemlich überzeugt davon, dass der überbezahlte Apparat nicht sein muss.


    Ohne jetzt die Verflechtungen herunter spielen zu wollen, aber die gibt es in gleichem Maße bei großen Privaten Anbietern.

    Ja richtig. Die ÖR begründen jedoch ihre Existenz auf einem "Beitrag" und leisten mir dadurch "Service". So wie die das nennen. Ein Beitrag impliziert aber die indirekte Frage danach ob ich es will und gut finde. Da wäre eine Zwischenlösung einfach super, weil ich es prinzipiell schon gut finde, nur nicht alles. Dummerweise bleibt mir nichts anderes über als mich sehr konkret zu positionieren. Und ein Solidarmodell sollte schon auch solche Szenarien berücksichtigen.

    Das wäre einfach sozial und total nett.


    Apropos Datenschutz: im Vergleich zu allen privaten Diensten ist der ÖR kaum in Gefahr Daten zu sammeln, zu teilen und verkaufen zu wollen.

    Der Meldedatenabgleich war schon öfters in der Kritik. Die öffentlich Rechtlichen unterliegen einem "Rundfunkstaatsvertrag" und sind in der Lage in so ziemlich jede persönliche Schublade Einsicht zu bekommen. Freilich wird auf die "Strenge Datenschutzrichtline" hingewiesen. Aber die hat Sony auch und es wurden trotzdem Daten abgegriffen.
    Dafür, dass die ÖR nur TV machen, haben die unheimlich viele Berechtigungen. Daran störe ich mich auch.

    Ich möchte an dieser Stelle vielleicht einen Punkt in der Diskussion machen, weil ich denke das hier nun einige Facetten durchaus gut beleuchtet wurden und sich interessierte eine Pro und Contra Meinung anlesen können. Das ist ja letztendlich auch der Sinn des Forums :)

    Deshalb also mein Schlussatz:

    Ich bin der Meinung, dass die ÖR sich von der Solidarität und den demokratischen Grundwerten wegentwickelt haben. Diesen Eindruck vermitteln mir die vielen Skandale um die Anstalt des ÖR und den Unwillen darüber sich zu reformieren, obwohl die Mehrheit der Befragten dafür wäre. Es ist nicht falsch dieses System zu mögen, es ist aber auch nicht falsch es zu hinterfragen. Bei 81 Millionen Einwohnern in Deutschland muss man jedoch eine andere Möglichkeit schaffen Menschen wie mich abzuholen. Stattdessen herrscht mittlerweile eine "Friss oder Stirb" Mentalität die jeden nicht Zahler lieber ins Gefängnis steckt, statt über eine Reform nachzudenken, um mehr Akzeptanz bei der Bevölkerung zu erhalten. Für mich persönlich ist es ein Zeichen dafür, dass hier etwas nicht stimmt. Die einzige Konsequenz die der ÖR daraus zieht ist die Umbenennung seiner unliebsamen Worte. Aus Gebühr wird "Beitrag", aus Zwang "Service". Das ist aber auch schon alles was unternommen worden ist. Ich finde das nicht gut und mein Unmut äußert sich in einem Boykott dieser Anstalt. Ich verstehe nicht, wie diese (meine) Sichtweise schlimmstenfalls mit Gefängnis und Beugehaft geändert werden soll. Das ist total übertrieben, unverhältnismäßig und gehört nicht in meine Vorstellung von Deutschland.

    Es gibt zweifelsohne gute Dokus und tolle Formate beim ÖR. Dem stehen aber all die negativen Berichte sowie meine schlechten Erfahrungen mit dem ÖR gegenüber. Ich habe mich deshalb entschlossen das nicht mehr weiter in dieser Form unterstützen zu wollen.

  • ...Das Modell der ÖR ist auch so aufgebaut, das man es entweder hasst, oder liebt....

    Weder noch. Aber ich denke es ist wichtig als Gegenpol zum Privat TV. Auch wenn ich den ÖR kaum nutze.


    ...Ja richtig. Die ÖR begründen jedoch ihre Existenz auf einem "Beitrag" und leisten mir dadurch "Service". So wie die das nennen. Ein Beitrag impliziert aber die indirekte Frage danach ob ich es will und gut finde....

    Warum hängst Du dich denn so sehr an den Begrifflichkeiten auf? Dann nenn es doch Haushaltsabgabe. ;)

    ...

    Zitat


    Stattdessen herrscht mittlerweile eine "Friss oder Stirb" Mentalität die jeden nicht Zahler lieber ins Gefängnis steckt, statt über eine Reform nachzudenken, um mehr Akzeptanz bei der Bevölkerung zu erhalten.

    Das ist ja nun Quatsch. Wenn dies so wäre müsste man Millionen von Nichtzahlern ins Gefängnis stecken


    Zitat


    Für mich persönlich ist es ein Zeichen dafür das hier etwas nicht stimmt. Die einzige Konsequenz die der ÖR darauß zieht ist die Umbenennung seiner unliebsamen Worte. Aus Gebühr wird "Beitrag", aus Zwang "Service". Das ist aber auch schon alles was unternommen worden ist.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass die ÖR vorher das Wort "Zwang" benutzt haben.


    Zitat


    Ich finde das nicht gut und mein Unmut äußert sich in einem Boykott dieser Anstalt. Ich verstehe nicht, wie diese (meine) Sichtweise schlimstenfalls mit Gefängnis und Beugehaft geändert werden soll. Das ist total übertrieben, unverhältnissmäßig und gehört nicht in meine Vorstellung von Deutschland.


    So wie ich das verstanden habe, wurde die Frau nich inhaftiert, weil sie den Rundfunkbeitrag nicht bezahlt hat, sondern weil sie dem Gerichtsvollzieher eine Vermögensaufstellung verweigert hat. Das hätte also auch mit jeder anderen Schuld, die eine solche Vermögensaufstellung nach sich zieht, erfolgen können.

    Warum die Frau sich dieser verweigert hat, verstehe ich allerdings nicht. Es gibt Millionen von Beitragsverweigerern die nicht in den Knast gehen.

    Wer aber wegen 17,xy€/Monat so quer schiesst und scheinbar kein Problem damit hat seinen Job zu verlieren und wegen einer Vermögensaufstellung lieber ein paar Nächte im Bau verbingt, den muss ich ja auch nicht unbedingt für die hellste Birne im Leuchter halten.

    Einmal editiert, zuletzt von threemat (28. Juni 2016 um 01:15)


  • Da sind wir dann wohl einfach anderer Meinung. Ich bin schon bei dir, dass das Solidarmodell bestehen soll, nur sollte es sich auch eben solidarisch nach unten orientieren und nicht immer nur nach oben. Letztendlich wurden die Beiträge 2013 von teilweise 5 auf 18 Euro angehoben und es ist immer noch nicht genug.

    Einerseits willst du keine Auskünfte geben und andererseits sollen die Anstalten wissen welches Einkommen du hast? Wie soll das gehen?
    Die Beiträge wurden "erhöht" weil es jetzt VOD und das gesamte Programm im Internet gibt.


    Freilich wird auf die "Strenge Datenschutzrichtline" hingewiesen. Aber die hat Sony auch und es wurden trotzdem Daten abgegriffen.
    Dafür, dass die ÖR nur TV machen, haben die unheimlich viele Berechtigungen. Daran störe ich mich auch.

    Nochmal: der ÖR macht TV, Radio, Mediathek und Zeitung/Magazin, sowie Kultur-Veranstaltungen.
    Und an sich hat er bis auf Quoten keinerlei Interesse an deinen Daten auf dem Gerät. Es gibt schlicht keine Abteilung die das sammelt und auswertet, außerdem schau dir mal die Cookies an. Alles Privaten verdienen damit aber Geld, insofern ist das schon systembedingt klar.


    Um nochmal zu den Steuern zurück zu kommen: zahlst du da auch nur soviel, wie du für sinnvoll hältst? Und landest dann dafür nicht vor einem Richter?
    Respekt, dafür ist mir aber der Aufwand zu groß, da zahle ich lieber die 17,x € monatlich und engagiere mich politisch.


  • Einerseits willst du keine Auskünfte geben und andererseits sollen die Anstalten wissen welches Einkommen du hast? Wie soll das gehen?
    Die Beiträge wurden "erhöht" weil es jetzt VOD und das gesamte Programm im Internet gibt.

    Tja, und da wären wir wieder. Das mantraartige heruntergebetete System kann nicht anders funktionieren als so wie es funktioniert. Ich finde die ÖR sollten absolut keine Ansprüche darauf haben zu wissen ob ich im Ausland lebe, umziehe, arbeitslos werde oder was auch immer. Genau diese Auskünfte werden aber immer von mir eingefordert und nicht einmal richtig verarbeitet. Letztendlich hat sich dieses System auch deshalb, bei mir, so unbeliebt gemacht. Ich kann dir sagen das ich nicht schlecht gestaunt habe als ich nach meinem 2 Jährigen Auslandsaufenthalt erst mal eine 400 Euro Rechnung von den ÖR bekommen habe, weil die da irgendwas nicht richtig verarbeitet haben (wer sich mit den anlegt, versteht das das relativ häufig passiert). Mir ging es aber seit jeher nicht mehr darum wo der Fehler lag, sondern ums Prinzip, weshalb der ÖR überhaupt wissen musste das ich nicht mehr in Deutschland lebe. Ich würde sagen das war ein WTF-Moment.

    Aber vor ca. 8 Jahren war das alles halb so wild. Ich bin aus dem Verein ausgetreten, weil ich kein TV hatte. Erledigt.
    Als die ein paar Jahre später das Internet für sich entdeckt haben und auch für neuartige Empfangsgeräte eine Gebühr erheben wollten, konnte man immer noch die Existenz solcher Geräte leugnen. Bis zum Jahr 2013. Entgegen deiner Aussage wurde die Gebühr nicht wegen dem Internet erhöht. Es hatte komplett andere Gründe. Mitunter ließen sich die GEZ-Kontrolleure, die damals zu jeder Wohnung hinliefen um zu kontrollieren ob du einen Fernseher hattest, zu leicht abwimmeln, weil sie keine Beamten waren, sondern nur vorgaben welche zu sein.
    Es entgingen dem ÖR saftige Gelder. Zudem war die Kontrolle des Gesetzes für die "neuartigen Empfangsgeräte" unmöglich geworden. Smartphones konnte man easy verstecken, weshalb das Gremium der ÖR seine politischen Muskeln spielen lassen hat und eine "Haushaltsabgabe" mit politischer Rückendeckung installiert hat. Das war's aber auch schon. Ab dem Jahr 2013 zahlt jeder Haushalt 18€ wo früher 5€ oder gar nichts gezahlt worden war. Die Gebühr für das "Internet" war zu diesem Zeitpunkt schon ~1 Jahr alt. Dem Volk wurde das als gut verkauft, indem man sagte das die Kontrollen entfallen und alles besser sein würde. Die bittere Pille kam natürlich danach.
    Um beim Solidarmodell zu bleiben: Das Durschnittsalter der ZDF-Zuschauer beträgt 61 Jahre. Das "Internet" stellt für diese Menschen keinen Grund dar von 5€ auf 18€ zu gehen. Diese Argumente erlebe ich auch öfter im Gerichtssaal nach den Verhandlungen.

    Jetzt kannst du dir sicher vorstellen, das für jemanden der früher nichts gezahlt hat, den Laden aus einer Vorgeschichte heraus nicht mehr so toll gefunden hat, plötzlich 18€ aufgeschlagen wird mit der Begründung ein Haushalt zu haben und derjenige es vermutlich nicht so toll findet (Akzeptanz)... Ich bin froh das mittlerweile sehr viele so denken wie ich. Darunter auch Anwälte, oder brancheninterne Menschen die ihre Argumentation natürlich nochmal anders aufziehen.

    Im nachhinein betrachtet war das alte System zwar komplizierter, aber fairer, weil man versucht hatte jeden Umstand so gut es geht zu berücksichtigen. Und man konnte austreten, indem man seinen TV verkauft hat (ich fange jetzt lieber nicht damit an, das der ÖR den Namen des neuen Besitzers haben wollte).

    Heute, im Jahre 2016 kann man feststellend sagen, dass die neuen GEZ-Kontrolleure die Gerichtsvollzieher sind. Der ÖR hat seine unliebsame Abteilung outgesourced und vom Steuerzahler finanzieren lassen. Win-Win Situation. Mit der Argumentation das jeder einen Haushalt besitzt geht der Gerichtsvollzieher los und erledigt heute die Arbeit der GEZ-Kontrolleure. Also mag sein das ihr das gut findet. Ich finde das einfach kaputt.


    Um nochmal zu den Steuern zurück zu kommen: zahlst du da auch nur so viel, wie du für sinnvoll hältst? Und landest dann dafür nicht vor einem Richter?
    Respekt, dafür ist mir aber der Aufwand zu groß, da zahle ich lieber die 17,x € monatlich und engagiere mich politisch.

    Nein, ich habe keinen Einfluss auf die Steuer, die wird einfach abgezogen. Deshalb engagiere ich mich politisch, weil ich vieles nicht richtig finde, aber das ist ein anderes Thema. Die Gebühreneintreiber der GEZ (ich meine natürlich den heutigen Beitragsservice) snacke ich in meiner Freizeit ;)


    Das ist ja nun Quatsch. Wenn dies so wäre müsste man Millionen von Nichtzahlern ins Gefängnis stecken

    Warum die Frau sich dieser verweigert hat, verstehe ich allerdings nicht. Es gibt Millionen von Beitragsverweigerern die nicht in den Knast gehen.

    Wer aber wegen 17,xy€/Monat so quer schießt und scheinbar kein Problem damit hat seinen Job zu verlieren und wegen einer Vermögensaufstellung lieber ein paar Nächte im Bau verbringt, den muss ich ja auch nicht unbedingt für die hellste Birne im Leuchter halten.

    Das mit dem Gefängnis kann ich ja mal berichten, vielleicht schaffe ich es bis dahin ;) Die helle Leuchte lasse ich demnach mal unkommentiert stehen. Ich denke jeder hat seine Gründe, seine Überzeugungen und seine Geschichte. Ich habe nicht umsonst früher im Thread geschrieben das die Maßnahmen zur Eintreibung der Gebühr eher an Methoden der Schutzgelderpresser aus dem Fernsehen erinnern. Ich halte nun schon vier Jahre durch und meine Erlebnisse sind eines ÖR nicht würdig. Rein Subjektiv möchte ich fast sagen, das der Laden einfach abbrennen soll, so wie er steht. Objektiv betrachtet gibt es mehr Facetten, die wir in unserer Diskussion schon oftmals angeschnitten haben.

    Aus dem Grund bleibe ich bei "Friss oder Stirb". Entweder man zahlt, oder wird von den Schlägern für die ÖR eingeschüchtert, bis man bezahlt. Es gab schon einige Urteile, mitunter der Tübinger Gerichte, die diese Vorgehensweise kritisiert haben. Zu meiner Erheiterung habe ich mich mal darauf berufen und das Verfahren wurde (zumindest) Stillgelegt. Bis ein erneutes BGH Urteil auf dubiosen Grundlagen die Tübinger-Urteile ausgehebelt hat. So geht dieses Katz und Maus spiel schon seit Jahren. Was mich nur weiterhin darin bestärkt das die beim ÖR einfach nicht mehr ganz dicht zu sein scheinen.

    Hinter den Kulissen geht es wenig um die Gestaltung des Programms. Es geht um Machterhalt und ich bin mit meiner Einstellung einfach nur eine lästige Fliege die bezahlen soll. Gängige Formen werden vom ÖR nicht eingehalten, der Weg zum Gericht ist mühsam, weil die ÖR nicht antworten und keine Bescheide ausstellen. Die bedienen sich Tricks die auf das Unwissen des Bürgers abzielen und Verfahren unnötig hinauszögern.

    Einmal editiert, zuletzt von Chris (28. Juni 2016 um 23:32)


  • Hinter den Kulissen geht es wenig um die gestaltung des Programms. Es geht um Machterhalt und ich bin mit meiner Einstellung einfach nur eine lästige Fliege die bezahlen soll. Gängige Formen werden vom ÖR nicht eingehalten...

    Es gibt ein gutes Programm, das ist doch unstrittig.
    Und um Macht geht es immer, vom Kindergarten über die Beziehung bis in jedes Geschäft. Bei Behörden oder behördenähnlichen Strukturen ist dieser Kampf eigentlich am geringsten, deshalb wundert mich diese Aussage.
    Wahrscheinlich sind die meisten privaten Medien-Dienste da skrupelloser.
    Wenn ich da meine Kämpfe mit den privaten DSL-Anbietern und vielen weiteren Diensten sehe, dann steht das deinem Kampf wahrscheinlich in nichts nach.

  • Na ja... freuen finde ich etwas zu viel, denn eine Sache wird hier vergessen: Auch wenn das ZDF verloren hat, es hat mitgeboten. Der Wille war da. Öffentlich rechtliches Fernsehen sollte sich meiner Meinung nach aber nicht um Dinge kümmern, die im privaten Fernsehen genauso und in ähnlicher Qualität gezeigt werden. Denn dafür brauche ich kein ÖRF.

    (Um Verwirrung zu vermeiden: Ich arbeite bei Threema, spreche hier aber für mich.)